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Gezwungenene Auszeit in Indonesien

  • Jenny
  • 4. Aug. 2017
  • 6 Min. Lesezeit

8 Tage Nusa Lembongan und ein Unfall - inklusive Hotelbericht

Ja, richtig gelesen: INDONESIEN! Da war sie doch schon vor 3 Monaten mit Basti?

Aber ich habe natürlich nicht alles hier gesehen und gefallen hat es mir auch noch. Vom Tempeh und dem extrem leckeren Essen in Ubud ganz zu schweigen... Dann kam auch noch ein günstiger Flug mit 64 Euro dazu, also hieß es: ab nach Indonesien.

Ich bin von Malakka aus mit dem Airportbus für 5 Euro zum Flughafen KL gefahren. Dann ging es direkt nach Bali. Dort habe ich eine Nacht in der Nähe vom Flughafen in einem Hotel verbracht und bin am nächsten Morgen recht früh nach Nusa Lembongan aufgebrochen. Hier habe ich ein Ticket mit Pickup vom Flughafen und Umgebung online bei auslandssemester-bali gekauft. War super, da sie selbst direkt bis zu meinem Hotel kamen. Das kostete mich 17 Euro und ließ sich online 12 Stunden vorher super spontan buchen. Ich wollte die Weiterfahrt eigentlich vom Flughafen organisieren, aber dort fand ich kein Ticket bzw. keinen Shop dafür. Und dieses Unternehmen war auch per Whatsapp zu erreichen.

Das Boot hatte erst Startschwierigkeiten und schaukelte anfangs ziemlich stark. Da wurde mir kurz anders, dies legte sich aber bald und ich kam um 10.30 Uhr heil auf der Insel an. Später stelle ich euch noch mein Hotel vor.

Ich hatte nach meiner Ankunft für den nächsten Tag einen Schnorchelausflug (die Insel ist bekannt für ihre Mantarochen) gebucht. Dieser kostete auch nur 10 Euro. Leider wurde mir morgens mitgeteilt, dass er aufgrund des Wetters ausfällt. Keine Mantas heute für mich...

Somit lieh ich mir kurz entschlossen einen Roller in der Unterkunft, um die Insel zu erkunden und mich auch auf die Nachbarinsel Nusa Ceningan zu begeben.

Ich fuhr erst nach oben Richtung Mangrovenwald, wo man mit dem Roller aber leider nicht weit kommt. Man soll auch wohl besser direkt ein Boot mieten. Daran hatte ich aber kein Interesse und fuhr Richtung Gelbe Brücke. Diese führt auf die kleine Nachbarinsel Nusa Ceningan.

Ich bin sehr stolz, die Brücke geschafft zu haben. Für einen Rollerfahranfänger direkt an einer Steigung anzufahren, wobei auch noch viele Fußgänger auf der Brücke sind, ist schon eine Hausnummer.

Auf der Insel ist mein erster Stopp der "Secret Beach". Schöner Strand, aber man muss durch ein Resort gehen. Dieses bittet auch darum, dass man Getränke an deren Bar verzehrt, wenn man den Strand nutzt. Ich habe nur kurz ein Foto gemacht, eine Minute die Aussicht genossen und bin wieder gefahren. Da hat auch keiner etwas gesagt.

Die Straße dorthin ist nicht einfach, sie wird schmal und hat viele Schlaglöcher. Jetzt weiß ich, wie Basti sich sonst beim Fahren die letzten 8 Monate immer gefühlt haben muss.

Durch den Blog "LoveandCompass" erinnerte ich mich an einen Restaurant-Tipp. Und kurz nach dem Secret Beach kommt genau das von den beiden Bloggern genannte Restaurant "The Dungki Bendega Resto". Der Chef war super nett, hat extra ein vegetarisches Gericht gezaubert für gerade mal 2,70 Euro. Also wenn ihr auch eine Tour über die Insel macht, geht unbedingt auch dorthin. Dieses Restaurant muss gefördert werden. :-)

Als nächstes stand die "Blue Lagoon" auf meiner Liste.

Da möchte ich nichts beschönigen. Der Weg ist die Hölle, zumindest für Fahranfänger wie mich. Aber ich glaube, auch geübte Fahrer hätten hier Probleme gehabt. Ich habe mehrmals ans Aufgeben gedacht, aber ich habe es geschafft und denke, der Aussichtspunkt muss jetzt aber echt der Hammer sein. Für diese Tortur!

War er dann zum Glück auch. Ich habe dort bestimmt 30 Minuten verbracht und einfach nur die Natur bewundert. Selbst eine Schildkröte ist zwischendurch mal aufgetaucht ;)

Dann ging es die Strecke zurück Richtung Brücke und spontan entschied ich mich noch zu den "Ceningan Cliffs" zu fahren. Auch hier eine klare Warnung. Die Strecke hat alles, was das Fahren erschwert. Von Schlaglöchern bis starker Steigung und entsprechendem Gefällle. Aber oben angekommen, ist die Aussicht schon schön. Ich habe dort beim Fotos schießen auf der Schaukel leider meine Sonenbrille liegen gelassen und es zu spät gemerkt. Da die Strecke auch so heftig war, bin ich nicht mehr zurückgefahren. Die Brille war ohnehin schon sehr verkratzt. Etwas Gepäck weniger ;)

Zurück ging es über die Brücke und bevor ich jetzt schon ins Hotel zurück fuhr, dachte ich mir, nehme ich auch noch einen Punkt von Nusa Lembongan mit. "Devils Tear", ein Fels an dem die Wellen sehr doll gegen Felsen klatschen, sodass riesige Fontänen entstehen. Bei meinem Besuch jetzt leider nicht so wirklich, aber andere erzählten teilweise von meterhohen Fontänen. Einige Urlauber wurden hier schon verletzt, da sie zu nah an den Vorsprung gegangen sind und das hochschießende Wasser mit einigen Korallen oder ähnlichem hat ihnen die Haut zerkratzt... Also passt hier bitte auf.

Ich hatte also gerade einen 7-Stunden-Tag auf dem Roller mit allerlei Gefahren für Anfänger geschafft, als es passierte. Beim normalen Anfahren, es war bestimmt eine Mischung aus Unerfahrenheit und altem Roller (was mir später ein Einheimischer auch bestätigte), startete ich den Roller und er gab Gas. Zuviel Gas.... Ich bremste ab, um nicht in einer Touristengruppe zu landen und stürzte.

Hauptsächlich bin ich auf die linke Körperseite und aufs Kinn gefallen. Leider blutete es sehr stark, ich beugte mich instinktiv vorne über, sodass das Blut auf die Straße tropfte und fragte Umstehende, die den Unfall mitbekommen hatten, nach Taschentüchern. Diese organisierte jemand und ich hielt sie in genügend Abstand unter mein Kinn um das nötigste aufzufangen. Eine einheimische Familie half mir, und so legte ich mich ganz benommen an den Straßenrand. Sie gaben mir Wasser um die Wunde zu spülen. Bei mir drehte sich alles, mein Körper tat nicht so weh, aber das Blut machte mir Sorgen. Eine Touristin schaute mich an und meinte: "Das ist tief, ich müsste zum Arzt". Das versetzte mich etwas in Panik. Ich musste noch nie in meinem Leben genäht werden! Wenn, dann bitte nicht das erste Mal alleine auf einer Insel!

Ich griff nach meinem Handy und machte ein Foto, da ich ja keinen Spiegel zur Hand hatte. Dieses Foto erspare ich euch jetzt. Man sah viel Blut und leider eine wirklich tiefe Wunde...

Nach 20 Minuten war mein Kreislauf wieder soweit, dass ein Einheimischer mich mit meinem Roller zu einem Arzt fahren konnte.

Es war eine sehr kleine Praxis, dort kam ich auf die Liege und dann ging es recht schnell. 2 Spritzen zur Betäubung, welche aber nicht wirklich wirkten. (Oder ist es normal, dass man noch alles bzw. jeden Durchstich merkt?)

Die Wunde wurde gereinigt und dann mit einem "Angelhaken ähnlichem Ding" und einem Faden durch 5 Stiche verschlossen.

Ich war froh, dass der Einheimische mitgekommen war, die Schmerzen waren echt schlimm und er hielt netterweise meine Hand. Sonst hätte Basti dies in solch einer Situation übernommen, aber ihn konnte ich mir in diesem Moment nur herwünschen/vorstellen...

Danach brachte der Einheimische mich sogar noch zurück zu meinem Hotel. Hier informierte ich nur noch meine Lieben, nahm die Antibiotika und legte mich ins Bett und versuchte zu schlafen.

Ich musste noch an einen Satz denken, den mir der Einheimische sagte, nachdem er sah, wie aufgelöst ich nach all dem war. Er meinte: "Vielleicht ist es ein Zeichen. Wenn mir das nicht passiert wäre, wäre mir etwas ganz anderes und viel Schlimmeres zugestoßen. Ich dachte dabei zum Beispiel an den Schnorchelausflug oder ans Tauchen.

Für die Zeit auf der Insel bin ich im *Nyoman Guesthouse* für 11,50 Euro untergekommen. Netter großer Bungalow mit offenem Bad. Leider waren die Kissen etwas verschimmelt und der Bungalow nicht der sauberste. Das Bad hat kein richtiges Dach, sodass ich auch mal Tiere im Bad hatte, aber abends auch den Sternenhimmel sehen konnte. Im Zimmer gibt es ein großes Bett, einen Nachttisch mit Lampe und einen abschließbaren Schrank. Auf der Terrasse habt ihr zwei Stühle, einen Tisch und sogar Stromanschluss. Wichtig, wenn ihr draußen arbeiten wollt ;)

Leider wurde hier im Juni gerade ein Pool gebaut. Schön für spätere Gäste, aber ich hatte die ganze Zeit den Baulärm.

Sie haben teilweise morgens um 7.30 Uhr angefangen und nachts bis nach 22 Uhr gearbeitet. Hier habe ich mich aber später auf der Buchungsseite beschwert und eine Entschädigung bekommen.

Sonst macht einem das vielleicht auch nicht soviel aus, wenn man den ganzen Tag unterwegs ist. Aber durch den Unfall habe ich mich ja viel im Bungalow aufhalten müssen.

Frühstück war im Preis dabei. Leider ein sehr kleiner Pfannkuchen und ein Kaffee oder Tee. Kein Obst, wie sonst in vielen Hotels in Indonesien üblich. Man konnte wählen zwischen 5 verschiedenen Eierspeisen, einem Sandwichtoast oder eben dem Pfannkuchen.

Die nächsten Tage habe ich mich dann gezwungenermaßen viel ausgeruht. Am Tag nach dem Sturz kamen mehr Schmerzen dazu. Mein rechtes Handgelenk hatte was abbekommen und mein linker Oberschenkel und die sowieso angeschlagene linke Schulter schmerzten sehr.

Aber gut, ich nutzte die Zeit, war lecker in den umliegenden Warungs essen, habe Hörbücher gehört oder mal am Strand gelegen. Schwimmen, schnorcheln oder tauchen fiel ja leider aus... Da muss ich wohl eines Tages wiederkommen und nochmals versuchen, mit Mantas zu schnorcheln ;)

Hier ein paar einzelne Essensbilder von Nusa Lembongan. Ich war hauptsächlich im Green Warung essen. Lecker und einigermaßen günstig. Die Gerichte kosteten alle zwischen 2,5 - 3,50 Euro. Die Pizza inklusive Shake war ein HappyHour Angebot und kostete dann 5,50 Euro. Auf dem letzten Bild seht ihr noch den Maria's Boemboe Bali Warung. Das Curry war okay, wurde aber nicht mein Favorit. Ich war auch noch im hochgelobten 'Eco Bali'. Hier war ich vom Service und Essen enttäuscht. ich glaube, die ruhen sich auf ihrem guten Ruf aus. Geht also vielleicht lieber in den Green Warung. Von mir eine klare Empfehlung.

Im nächsten Bericht gibt es noch mehr leckeres Essen aus Ubud. Freut euch auf Montag.

 
 
 

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