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Back to Europe - Part IV

  • Basti
  • 11. Aug. 2017
  • 5 Min. Lesezeit

Portugal - Hauptstadt und Strandleben

Die Busfahrt von Bilbao über Madrid nach Lissabon ist die Hölle!

Zunächst sind es bis Madrid nur 6 Stunden Fahrt. Mitten durch Spanien fahren wir vorbei an tollen Landschaften, vielen Wiesen, Bergen, Wäldern. Überall schöne Häuser und Hütten, die ich bereits im Baskenland und in Kantabrien bestaunen durfte. Bis hierhin alles gut. Von Madrid selbst sehe ich leider sehr wenig. Wir halten an einem Busbahnhof außerhalb des Zentrums für 2 Stunden. In dieser Zeit telefoniere ich mit Freunden, esse etwas und dann geht es auch schon weiter. Kurz vor Mitternacht verlassen wir die Landeshauptstadt und machen uns auf eine 9 stündige Fahrt Richtung Lissabon.

Die zweite Busfahrt fängt schon mal nicht gut an. Ich habe einen "Muskelprotz" als Sitznachbarn, der zwar recht nett ist, aber dennoch aufgrund seiner Statur einen Großteil beider Sitze für sich beansprucht. Zudem sitzt vor mir jemand, der einfach ohne Rücksicht auf Verluste seinen Sitz nach hinten knallt und mir den restlichen Platz raubt. Gegenüber unterhält sich ein chinesisches Pärchen in einer - zum Schlafen dermaßen ungeeigneten - Lautstärke, dass ich irgendwann mal frage, ob sie nicht vielleicht stattdessen einen Film gucken mögen oder sich das alles per WhatsApp zu schreiben. 2 Reihen weiter vorn brüllt zwischendurch ein Kleinkind aus vollem Halse und direkt hinter mir hat der Junge nichts besseres zu tun, als laute Musik zu hören, die sogar der Busfahrer 8 Reihen weiter vorn vermutlich noch gut hören kann.

Der ganz normale Wahnsinn also...

Angekommen in Lissabon habe ich dann viel Zeit. Es ist früh am Morgen und ich komme frühestens ab 13 Uhr in mein Zimmer.

Vorab habe ich eins in der Altstadt Lissabons - auch Alfama genannt - gebucht. Für 37€ die Nacht bekomme ich ein eigenes kleines Reich* mit Küche, Bett, Bad und einer Sitzecke vor dem Zimmer, um zu frühstücken oder einfach nur dem Treiben zuzusehen. Ein wenig Luxus für die nächsten 3 Nächte.

Doch vorher muss ich vom Busterminal erst mal dorthin gelangen. Ich entscheide mich, den Weg zu Fuß anzutreten. Das Wetter ist schön, der Weg mit 7 Kilometern nicht zu lang und so sehe ich schon mal einiges von Lissabon. Oberhalb des Parks Eduard VII. stoppe ich und genieße die Aussicht. Man kann von hier aus über einen sehr großen Teil der Stadt blicken. Insgesamt liegt Lissabon auf sieben Hügeln, es geht also immer wieder rauf und runter. Als ich in Richtung Meer laufe, fängt es plötzlich an zu regnen und ich muss mich erst mal unterstellen. Zum Glück nicht von langer Dauer.

Ohne groß zu gucken, an was ich da eigentlich vorbei laufe, genieße ich einfach mal die ersten Eindrücke der Stadt. Und als ich die Alfama erreiche, komme ich aus dem Staunen gar nicht mehr raus. So viele verwinkelte, kleine Gassen, überall kleine Läden und Restaurants oder Weinstuben. Auch ein Altstadtfest muss hier am Abend zuvor gewesen sein, alles ist noch geschmückt und viele Leute sind bereits dabei, sich und ihre Aufbauten für den zweiten Partyabend vorzubereiten.

Da ich jetzt immer noch reichlich Zeit habe, setze ich mich in ein gemütliches Café und gönne mir eine heiße Vanille-Schokolade. Dabei das Handy aufladen, mein Buch weiterlesen, im Sessel zurücklehnen und... plötzlich merke ich, wie ich doch seeehr müde werde. Die Busfahrt hinterlässt Spuren.

Ich rufe meinen Kontakt für das Zimmer an und siehe da, ich kann bereits eine Stunde eher rein. Also nichts wie rüber und erst mal aufs Bett legen. Powernapping zu Neudeutsch.

Eine gefühlte halbe Stunde später (und tatsächlich 3,5 Stunden...) raffe ich mich noch mal auf, um die Alfama weiter zu erforschen. Vorerst laufe ich nur ziellos durch die Gassen, suche mir was zu essen, kaufe noch ein und am Abend sehe ich mir in meinem kleinen Reich ein Fußballspiel an. Langsam ankommen, nur nichts überstürzen. ;-)

Ich lerne dabei ebenfalls meine Nachbarn kennen. Eine nette australische Familie, die mir Wein, Falaffel und Gebäck überlässt, da sie am nächsten Morgen Richtung Heimat abreist. Da sag ich nicht nein.

Am nächsten Morgen bin ich dann voller Tatendrang. Zunächst laufe ich zum Panteao Nacional, auch Igreja de Santa Engracia genannt. Die 1966 fertiggestellte Kirche wurde nie als solche genutzt und diente vom ersten Tag an als Begräbnisstätte berühmter nationaler Persönlichkeiten.

Unter anderem sind hier Staatspräsidenten, Generäle, die berühmte Fadosängerin Amalia Rodrigues und der Fußballer Eusébio begraben.

Ich lese auch den Namen Vasco da Gama, dem Seefahrer und unter anderem Entdecker des Seewegs um das Kap der guten Hoffnung. Dieser ist allerdings nicht wirklich hier begraben, ihm zu Ehren wurde aber hier ein sogenanntes Kenotaph - Scheingrab - aufgestellt.

Oben in der Kuppel hat man einen tollen Blick in die Kirche hinunter und man kommt sogar auf das Dach des Gebäudes, von dem aus man wiederum eine schöne Sicht auf die Alfama hat. In einiger Entfernung entdecke ich eine mir sehr bekannt vorkommende Brücke. Die 4€ Eintritt lohnen sich definitiv.

Als nächstes geht es zum Castelo de Sao Jorge. Es handelt sich um eine Festungsanlage mit integrierter Burgruine und ist eins der Highlights für Touristen von überall her. Entsprechend ist auch viel los hier. Mitte des 11. Jahrhunderts wurde die Burg von den Mauren errichtet, im späteren Verlauf von Königen einige Male umgestaltet und schließlich bis ins 18. Jahrhundert hinein vor allem Als Militärstützpunkt genutzt. 1755 zerstörte ein Erdbeben den Großteil der Anlage, der seitdem mühsam wieder aufgebaut wird und seit 1910 als Nationaldenkmal gilt.

Aufgrund seiner Lage, den vielen restaurierten und einigen erhaltenen historischen Gebäuden ist es für mich sehr interessant und den recht hohen Eintritt von 8€ wert. In der Anlage treffe ich auf einige Pfauen, die hier frei herumlaufen und sich offensichtlich nicht weiter an den Besuchermassen stören. Und wieder einmal ist die Aussicht atemberaubend.

Am darauffolgenden Tag schaue ich mir die bereits erwähnte Brücke einmal aus der Nähe an. Sie sieht aus wie die Golden Gate Bridge in San Francisco. Vermutlich liegt es daran, dass derselbe Architekt hier am Werke war. Leider kann man diese hier nicht zu Fuß überqueren und so bleibt mir nur ein Spaziergang entlang des Meeres mit tollem Blick auf Brücke und die Jesus-Statue im Hintergrund.

Die Tage in der Alfama gehen rasch vorüber und ein Ortswechsel bahnt sich an. Auf der anderen Seite der Brücke liegt die Costa da Caparica.

Im gleichnamigen Ort habe ich mir eine Airbnb-Wohnung* organisiert. Sehr groß, sehr freundliche Vermieter und leider etwas verraucht. Es ist aber auszuhalten. Die meiste Zeit verbringe ich eh am Strand und im Meer bei bis zu 35°C. Einfach mal die Seele baumeln lassen, nichts tun außer Sonne tanken, schwimmen und lecker essen gehen oder auch mal selbst kochen. Und so vergeht auch hier eine knappe Woche wie im Flug.

Bevor es aber in ein neues Land geht, verlängere ich noch mal meinen Aufenthalt und ziehe für das Wochenende zurück nach Lissabon in das Hub Lisbon Patio Hostel. Nicht ohne Grund! Spielt doch hier auf dem NOS Alive Festival eine meiner Lieblingsbands, die Foo Fighters.

Ich ergattere online eine Tageskarte und gönne mir einen Tag voller Musik, Partystimmung und als Highlight eben die "Foos". Besser hätte der Abschluss nicht sein können.

Meine nächste und letzte Station vor Deutschland wird abermals ein Land des Weines werden. Ihr ahnt vermutlich bereits, wohin es geht. ;-)

*Solltet ihr über diesen Link buchen, erhaltet ihr 35€ Rabatt auf eure erste Buchung mit Airbnb und ich bekomme 20€ Reiseguthaben für die nächste Buchung - Win/Win :)

 
 
 

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