Schlicht. Herzlich. Homestay.
- Basti
- 10. März 2017
- 4 Min. Lesezeit
Homestay in Malang und Banyuwangi
Wir hatten einen wirklich tollen Aufenthalt in Malang. Unser Handy hat uns zwar nicht wirklich bei der Suche nach der Unterkunft geholfen - wir hatten arge GPS-Probleme - aber nachfragen und ein netter Junge aus der Nachbarschaft halfen, um uns ans Ziel zu führen. Bis dahin hatten wir schon eine Busfahrt und einige Hundert Meter mit Gepäck hinter uns, sodass wir über diese Hilfe wirklich sehr froh waren. Wenn die Technik mal nicht funktioniert, muss man eben andere Wege finden. Wortwörtlich.
Untergebracht waren wir im *Kampoong Homestay Malang* (Link zu Unterkunft auf Airbnb mit 35 Euro Startguthaben, falls du Neukunde bist). Konkret waren wir im Djayusman's Room, einem von drei Räumen, die im Homestay zu vergeben sind. Gezahlt haben wir 150.000 Rupiah, was in etwa 11€ entspricht.
Dafür bekamen wir ein Zimmer mit Doppelbett, kleinem Fenster, 2 Stühlen und einem kleinen Tisch. Zusätzlich gab es an den Wänden noch Vorsprünge, um Sachen dort zu deponieren. Der Stauraum reichte für uns gerade so, damit es noch ordentlich im Zimmer ausgesehen hat. ;-)
Eine Klimaanlage gab es leider nicht, dafür einen Standventilator. Es war von der Hitze her einigermaßen gut auszuhalten. Leider waren an der Decke Wasserflecken, Schimmel haben wir aber nicht entdeckt und es hat auch nicht schlecht gerochen im Raum.
Vor dem Zimmer, dass in einer Art Innenhof gelegen ist, standen noch mal 2 Stühle + Tisch, damit man gemütlich sitzen konnte. Sogar ein Schaukelstuhl war vorhanden. Sehr gemütlich!
Direkt neben dem Zimmer kommt eins der beiden Bäder. Sehr einfach ausgestattet und nur kaltes Wasser zum Duschen. Im vorderen Bad war allerdings auch Warmwasser vorhanden.
Weiter vorn im Haus gibt es den Wohnbereich (der Familie), indem gefrühstückt wird, der Fernseher und PC läuft und wo die Kinder rumtollen. Hier wohnen die Großeltern, unsere Gastgeberin Yosie und ihr Mann mit 2 Kindern (Diaz und Day) sowie Yosies Bruder. Mit anderen Worten: Es ist immer was los ;-)
Das Frühstück bereitet die Großmutter vor. Für uns gab es hauptsächlich Tofu/Tempeh plus Gemüse und Reis. Man kann aber auch Omelette bestellen und weitere Optionen. Uns reichte die vegane, typisch indonesische Frühstücksvariante.
Über Yosie haben wir auch einen Roller leihen können für 6 € am Tag. Außerdem half sie uns dabei, ein paar Restaurants zu finden und wir hatten auch einigen Spaß mit ihren Kindern. Die beiden lernen sehr viel Englisch. Diaz in der Schule und beide zusammen später noch am Fernseher zu Hause im Kinderkanal. Dadurch war zumindest Diaz schon sehr weit und konnte uns mit seinen 5 Jahren sehr gut antworten, sofern er denn wollte und/oder nicht zu schüchtern war. :)
Insgesamt echt ein schöner Aufenthalt in familiärem Umfeld. Wem der Trubel nichts ausmacht, kann hier recht authentisch mitten in Malang unterkommen.
In Banyuwangi war es wesentlich einfacher für uns, zum Homestay *Kampoeng Pakis Inn* zu kommen.
Wir wurden am Bahnhof von unserer Gastgeberfamilie abgeholt.
Das hatten wir im Voraus so per Mail vereinbart. Wir lernten unseren Gastgeber Eko mitsamt Frau, Sohn und Tochter kennen. Auch die Großeltern waren wieder vor Ort im Homestay.
Hier übernachteten allerdings nur die Großeltern auf engstem Raum, Eko lebt mit seiner Frau ein paar Häuser weiter in einer deutlich luxuriöseren Wohnung.
Unser Zimmer - eins von nur zwei Mietzimmern - hatte ein ausreichend großes Bett, das Waschbecken direkt im Zimmer, Toilette und Dusche waren im (diesmal privaten) Badezimmer hintendran auch dabei. Die Toilette musste man übrigens mit der Schöpfkelle "fluten", es gab keinen direkten Abzug. Und die Dusche war nur mit Kaltwasser betrieben.
Klimaanlage war auch hier wieder nicht vorhanden, der Ventilator fest an der Wand montiert und auf das Bett ausgerichtet. Leider war er nur schwer verstellbar, so richtig gut gekühlt hat er auch nicht. Das Zimmer war irre heiß. Ich habe extrem viel geschwitzt nachts, was mir körperlich natürlich nicht so gut getan hat. Selbst Jenny hatte zu kämpfen.
Ein zweiter verstellbarer Ventilator, den wir auf Nachfrage bekommen hatten, löste das Problem für nachts auch nicht. Wer kann schon gut im "Zugwind" dauerhaft schlafen?
Frühstück haben wir auch hier wieder bekommen, das konnten wir am Tisch vor unserem Zimmer einnehmen. Das war definitiv angenehmer, als bei uns im Raum und auch wieder recht lecker. Reisgerichte oder Nudeln mit Gemüse und dazu eine kleine Portion Obst. Definitiv in Ordnung!
Mit dem angebotenen Wäscheservice hatten wir leider auch hier wieder Pech. Teile unserer Wäsche wurden gebügelt und dadurch u.a. die Funktionsshirt versaut. Nicht cool, das Geld für die Wäsche haben wir wieder bekommen, die Shirts sind trotzdem hinüber...
Alles in allem haben wir uns hier nicht so wohl gefühlt. Das lag sicherlich hauptsächlich an der Hitze und dem nicht ganz so guten WLAN, wohl aber auch an der Herzlichkeit der Familie. Im Vergleich zum Homestay in Malang fühlten wir uns hier weniger gut aufgehoben, alles wirkte eher geschäftlich bemüht, nicht wie ein Leben im Heim einer Familie.
Für 8€ pro Übernachtung inklusive Frühstück war das Preis-/Leistungsverhältnis ok, für mehr Komfort in anderen Unterkünften hätten wir gern mehr Geld ausgegeben. Es gab leider aber keine wirklichen Alternativen in der Stadt. Banyuwangi ist touristisch trotz seiner Lage zu einigen Attraktionen und der Fähre rüber nach Bali noch nicht wirklich gut erschlossen. Fluch und Segen zugleich. Für uns war es dann eher nicht so gut gelaufen.
Da wir alles dem Ziel - den Mount Ijen zu besteigen - untergeordnet hatten und das ja auch erfolgreich gemeistert hatten, konnten wir dieses Homestay auch verkraften.
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