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Inselhopping auf den Gilis

  • Basti
  • 27. März 2017
  • 7 Min. Lesezeit

Gili Trawangan - Gili Meno - Gili Air

"Sommer, Sonne, Sonnenschein. Was könnt schöner sein?"

Die Ärzte (aus Berlin!) bringen es auf den Punkt. Wir haben uns als nächstes Ziel unserer Reise die Gili Islands rausgesucht.

Das ist eine kleine Inselgruppe zwischen Bali und Lombok. Wobei die Versorgung mit Strom und Lebensmitteln hauptsächlich von Lombok ausgeht.

Auf den 3 Gilis leben zusammen gefühlt um die 1.000 Einheimische. Noch einmal so viele Touristen kommen obendrauf. Die Inseln sind alle innerhalb weniger Stunden gut zu Fuß zu umrunden. Motorisiert würde es ohnehin nicht gehen, hier gibt es keine Roller, Autos oder sonstige mit Benzin betriebenen Fortbewegungsmittel. Lediglich 3-4 E-Bikes haben wir hier bisher entdeckt.

Wir starten auf Trawangan. Nach einer kurzweiligen Überfahrt mit einem Speedboat der Firma Eka Jaya (inklusive vorheriger Busabholung von Ubud aus) für ca. 14€ pro Person landen Matze, Jenny und ich am Hafen. Rucksäcke werden von der Crew schnell über Board geworfen, zum Glück sanft und in einigermaßen trockenen Sand - wir haben hier schon Horrorgeschichten anderer Urlauber gehört - und dann überlässt man uns den Massen an Schleppern, die uns ihr Hotel anpreisen wollen. Wie gut, dass wir schon für eine Nacht vorgebucht haben. Es geht ins Puri Hondje, mehr dazu bald im gewohnten Hotelbericht.

"Gili T" gefällt uns auf den ersten Blick ganz gut. Da wir früh ankommen, stellen wir nur schnell unsere Rucksäcke im Hotel ab und machen uns auf den Weg in das vegane Restaurant "The Yoga Garden Cafe". Es gibt eine extrem leckere Bowl für mich und auch die anderen beiden sind sehr glücklich mit ihrer Wahl. Einzig der Preis ist hier etwas hoch. Aber das wird uns auf den 3 Inseln noch häufiger so gehen. Günstig ist hier nichts.

Jetzt aber erst mal zum Strand. Auf dem Weg entdecken wir noch eine Auffangstation für Schildkröten. Die meist sehr jungen Tiere werden hier vor den Fängen der Fischer geschützt, aufgezogen und dann nach einiger Zeit gesund und munter wieder ins Meer zurückgebracht.

Danach gehen wir schnorcheln. Jenny entdeckt dabei eine riesige Schildkröte. Leider können wir Jungs die nachher nur auf Bildern sehen. Matze wartet am Ufer und löst uns später ab und ich bin zu dem Zeitpunkt auch schon fast aus dem Wasser raus. Trotzdem schwimme ich noch mal zurück zu Jenny, denn sie fuchtelt wie wild mit den Armen in der Luft (Anmerkung von Jenny: Seit gefühlt 20 Minuten, der Arm fällt fast ab).

Da ich nicht weiß, was sie will oder hat, kraule ich die Strecke in Michael-Phelps-Rekord-Zeit zu ihr rüber und siehe da: Noch eine Schildkröte! Eine etwas kleinere Schildkröte zwar, sie ist aber immer noch extrem groß. Ich weiß, wovon ich spreche. Früher hatte ich selbst zwei Exemplare als Haustiere. Die hier passen aber eher nicht ins heimische Aquarium.

Nach dem Strandtag sehen Matze und ich noch ein paar Einheimische beim Volleyball spielen am Strand und so gesellen wir uns einfach noch dazu.

Zurück im Hotel machen wir uns zu dritt einen gemütlichen Fernsehabend. Dazu Chips und anderes Naschzeug - ein herrlicher Abschluss des Tages.

Die Nacht ist dann etwas unruhig. Die laute Musik vom Partystrand - Gili T. gilt als der Ballermann der Region - schallt lange Zeit rüber. Und gegen 4.00 Uhr in der Früh meldet sich der Muezzin, wie schon häufiger in Indonesien erlebt, zum Gebetsgesang...

Nach einem recht leckeren Frühstück mit Pfannkuchen, Saft und Tee geht es dann zum Glück auch gleich rüber auf die nächste Insel: Gili Meno.

Nicht mal 200 Meter Luftlinie trennen die beiden Inseln voneinander. Wir werden aber ausdrücklich davor gewarnt, von einer zur anderen schwimmen zu wollen. Das hätten schon Profis nur knapp überlebt. Die Strömungen müssen hier gigantisch und fatal sein für alle, die es trotzdem versuchen. Da wir Gepäck haben und eh keine allzu guten Schwimmer sind, lassen wir das natürlich sein und fahren lieber die 15 Minuten mit der Fähre rüber. Kostet auch nur 2,50 Euro.

Gili Meno ist die kleinste der 3 Inseln. Da wir kein Hotel vorgebucht haben, müssen wir uns leider jetzt erst mal eins suchen. Dafür lassen wir Matze am Strand bei einem kühlen Getränk zurück. Er passt auf unsere Sachen auf, während wir gut 2 Stunden durch die brütende Hitze laufen und unsere Favoriten eins nach dem anderen ablaufen.

Lustigerweise landen wir letztlich in keinem der vorher online rausgesuchten Hotels, sondern in der Exotic Villa. Wir entdecken diese zufällig auf dem Weg und ich bin sofort begeistert. Jenny muss ich kurz überzeugen, dann ist die Sache aber geritzt und wir haben 2 wunderschöne Bungalows - ganz neu seit Januar 2017 eröffnet - mit toller Terrasse und WLAN. Auch hier gibt es zum Frühstück Pfannkuchen, Tee, Kaffee und/oder Fruchtsaft und so langsam kommt mir der Verdacht, dass mir diese Art Frühstück irgendwann mal nicht mehr gefallen könnte. Vorerst sind wir aber froh darüber. Eine Fruchtplatte gibt es noch obendrauf. Will man da meckern?

Wir haben zum Glück auch eine Hütte erwischt, die etwas weg von der hiesigen Moschee gelegen ist. Generell ist es hier sehr ruhig, trotzdem haben wir es bis zum Strand nicht weiter als 10 Minuten und direkt nebendran ist der Sportplatz der Insel. Endlich mal wieder Fußball. Yes!

Die nächsten Restaurants sind auch in Laufnähe, sie ähneln sich leider alle etwas vom Angebot. Trotzdem werden wir satt und das ein oder andere Gericht ist auch echt lecker. Gerade für Matze sind einige neue Gerichte dabei. Er probiert sich durch alle durch. Mutig, mutig.

Sonntags nehmen wir an einer Strandsäuberungsaktion teil. Wir finden es super, dass so etwas organisiert wird, schließlich haben alle (Beteiligten) etwas davon. Man lernt sich etwas kennen und räumt zusammen mit Touristen und Locals sein gemeinsames Paradies auf. Kann ich nur jedem ans Herz legen, der die Gelegenheit dazu hat. Man bekommt dadurch auch eine ganz andere Sicht auf sein eigenes Konsum- und Wegwerfverhalten. Seit diesem Tag hasse ich zum Beispiel Strohhalmverpackungen. ;-) Einige Jungs kümmern sich kreativ um den Müll und machen daraus Kunst. Make Art - No Trash! Top Idee.

Eines schönen Abends auf Meno - wir wollen gerade Pizza essen gehen - wird Jenny schon wieder Opfer einer hinterhältigen Attacke.

Diesmal raubt ihr zwar niemand etwas, dafür wird sie aber von Simon, einem ansonsten wohl recht harmlosen Hausaffen, in den Arm gebissen. Ich hatte ihn vorher bei mir auf dem Arm und Jenny wollte ihn natürlich auch mal tragen. Irgendwas an ihrem Outfit hat Simon scheinbar so gut gefallen, dass er direkt mal reinbeißen musste. Daraufhin versuchen wir, ihn von Jenny runter zu kriegen, was er nicht toll findet. Da beißt er zu. Es scheint höllisch weh zu tun, blutet aber zum Glück nicht richtig.

(Anmerkung von Jenny: Es scheint nicht nur so, das kleine Biest hat leider echt Kraft.)

Die Bissspuren sieht man aber noch Tage (nach einer Woche wird es schön blau und gelb) danach.

Jenny ist zwar gegen Tollwut geimpft, wir wollen trotzdem auf Nummer sicher gehen und suchen die örtliche Klinik auf.

Dank extrem lahmer Versicherung und einigem Hin- und Her mit dem Arzt - wir müssen erst mal rausfinden, wie viele Spritzen Jenny jetzt benötigt - gibt es dann doch keine Pizza mehr. Der Laden macht um 22.00 Uhr dicht. Alle anderen Restaurants auch. Aber: Jenny ist wieder geschützt und das ist die Hauptsache. Recht platt lassen wir uns an diesem Abend ausgehungert aufs Bett fallen. Die Kalorien müssen dann eben morgen wieder drauf. Kriegen wir hin!

Die restliche Zeit auf Gili Meno verbringen wir viel im Wasser, neue Schildkröten und andere tolle Meeresbewohner wollen entdeckt werden.

Nach 4 Tagen und Nächten heißt es Abschied nehmen und weiter zur letzten Insel im Bunde. Wir bereisen Gili Air. Wobei Air hier nicht Luft heißt, sondern Wasser. Was würde man sonst auch trinken, wenn man Air Mineral aus der Karte bestellt?

Auch auf Gili Air haben wir nicht vorgebucht. Unsere Taktik des spontanen Suchens entpuppt sich hier als Schnapsidee. Diesmal laufen wir geschlagene 4 Stunden (!) über die Insel, bis wir endlich fündig werden. Jenny ist völlig entkräftet und kann sich kaum freuen. Dabei ist auch diesmal die Unterkunft echt klasse. Wurde erst vor einer Woche eröffnet ;)

Wir verbringen auch hier wieder viel Zeit am Strand, laufen die Tauchschulen und Schnorcheltouranbieter ab und enden in leckeren Restaurants. Vor allem das Pachamama besuchen wir einige Male. Es liegt natürlich auch sehr nah an unseren Bungalows, was die Entscheidung leicht macht.

Von DER Pizzeria auf der Insel - Classico Italiano - sind wir etwas enttäuscht. Für den stolzen Preis von über 8€ haben wir etwas größere Pizzen erwartet, das Tiramisu ist sogar noch etwas winziger als unverschämt klein. Lecker ist's dennoch und für den geneigten 2-3 Wochen Urlauber auch zu verkraften. Unser Weltreisebudget lässt einen weiteren Besuch hier nicht zu. Da gibt es auf dem Festland dann bald wieder günstigere Alternativen.

Dann ist der Tag gekommen, an dem Matze uns wieder verlassen muss. Wie schnell die Zeit vergeht.. Katastrophe! Aber es nützt nichts und so bringen wir ihn noch zur Fähre, es gibt ein letztes leckeres Abschiedsessen im Warung Padang und den Nachtisch im Gili Bliss und dann heißt es: Adieu. Bis sehr bald wieder. Es sind "nur noch" 4 Monate, dann geht es auch für uns zurück nach Deutschland.

Vorher werden wir aber weiterhin unsere Zeit auf Reisen genießen.

Nachdem Matze fort ist, lassen wir es ruhiger angehen. Auch mit Matze haben wir schon am Pool entspannt, jetzt brauchen wir aber gerade einfach mal für uns ein paar Tage, an denen wir nichts weiter machen. Sonne tanken, lesen, gut.. hin und wieder natürlich Berichte schreiben und Fotos ins Netz stellen über Instagram. Aber ansonsten schalten wir einfach mal ab. Als uns danach ist, machen wir eine Schnorcheltour auf einem Glasboot für 6,50€ mit. Dabei fahren wir 4 verschiedene Spots an, essen auf Gili Meno und schwimmen mit einer Schildkröte eine Zeit lang mit. Dabei entstehen tolle Bilder.

Wer wenig Zeit hat und nur eine der Inseln besuchen kann, sollte so eine Tour auch mitmachen. Für Leute mit mehr Zeit bietet es sich an, ausgewählte Spots selbst zu besuchen, man kann von den Inseln aus jeweils auch mit Flossen gut dorthin schwimmen.

Wir lernen auch die Babykatze Toro in der Cat Lounge kennen. Gerade Jenny fällt der Abschied von ihr später sehr schwer. Sie ist aber auch echt süß!

Das Beste kommt zum Schluss. Wir erfüllen uns hier noch einmal den Traum vom Tauchen. Dafür machen wir einen Auffrischungskurs ( wir haben unseren Tauchschein vor 1,5 Jahren in Thailand gemacht) zunächst mit Theorie im Schwimmbecken, bevor es dann gemeinsam zum Halik Reef geht. Unter Wasser mit Schildkröten, Muränen, Oktopus und Co. Ein tolles Erlebnis!

Leider bekommt Jenny den Ohrendruck anschließend nicht weg und ist am nächsten Morgen auch verschnupft. Daher gehe ich alleine - natürlich mit Tauchlehrer - unter Wasser am Sunset Reef.

Dort warten Riffhaie auf uns. Eine Mischung aus Ekstase und Ehrfurcht macht sich breit, ein wenig gefährlich sind diese Gesellen ja dann doch. Riesige Fischschwärme halten ebenfalls gebührend Abstand und diese Atmosphäre ist schon beeindruckend. Wir kommen übrigens alle wohlbehalten aus der Nummer wieder raus. ;-)

Und damit endet unsere Zeit auf den Gilis. 4 weitere Tage Bali kommen noch hinzu, in denen wir noch mal fleißig arbeiten (und leckeres Essen genießen) wollen, bevor es dann auf geht ins nächste Land.

Eine alte, neue Bekanntschaft. Lasst euch überraschen! :-)

 
 
 

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