Leg dich niemals mit der Mafia an!
- Basti
- 13. März 2017
- 4 Min. Lesezeit
Ankunft auf Bali - Visa verlängern - Ausflüge im Süden
Der Tag beginnt früh. Wir stehen um 6.30 Uhr auf, packen unsere sieben Sachen, frühstücken und werden um 8.00 Uhr zur Fähre gebracht. Für nur 6000 IDR (knapp 0,40€) geht es von Banyuwangi nach Gilimanuk --> Bali.
Auf Bali haben wir uns schon sehr gefreut. Endlich wieder Strand, Sonne, Palmen und vor allem gutes Essen.
So haben wir es uns vorgestellt.
Zunächst müssen wir aber aus den Fängen der lokalen Transport-Mafia entkommen.
Und das ist gar nicht so leicht. Der Bus bringt uns von Gilimanuk (für knapp 3€) zunächst bis nach Denpasar, dem Hauptort der Insel. Von da aus müssen wir aber noch weiter bis nach Sanur, um zu unserem Hotel am Strand zu gelangen. Wir suchen uns dafür mit "Grab" - ähnlich wie Uber oder GO-JEK - ein Taxi raus. Immerhin haben wir hierfür einen Gutschein bei der Buchung über Agoda erhalten. Das muss genutzt werden. ;-)
Leider bekommt das ein Einheimischer mit, der dann sofort recht erbost meint, dass würde nicht gehen, das wäre nicht erlaubt, wir müssten einen lokalen Anbieter nutzen. Nicht Grab. Als der Grab-Fahrer kommt, umzingeln ein halbes Dutzend Männer unser Auto und reden laut auf den Fahrer ein. Einer drückt mit ein bisschen zuviel Nachdruck auch die Tür zu, wo sich noch Jennys Arm zwischen befindet. Da werde ich dann auch leicht gereizt. Denk mir, das sind doch alles Halbstarke, die uns Touristen schröpfen wollen und jetzt kommt wer daher und macht ihnen Konkurrenz. Das schmeckt ihnen nicht. Aber ich kann mich beherrschen und nach einigen Minuten lauten Diskutierens einigen sich alle Beteiligten darauf, dass wir ein paar hundert Meter weiter (außerhalb der Mafiazone) vom Grabfahrer erneut eingeladen werden können. Alle sind glücklich. Oder zumindest heilfroh, dass hier nicht mehr passiert ist.
Nachdem wir in Sanur im Reddoorz Hotel eingecheckt haben, machen wir uns erst mal auf zum Strand, die umliegenden Straßen erkunden, einkaufen und lecker essen.
Abends geht es dann früh ins Bett, am nächsten Tag müssen wir unser Visa verlängern in Denpasar.
Wir fahren früh los, es soll wohl recht voll werden, wenn man nicht direkt morgens da ist.
Für die Visaverlängerung müssen wir insgesamt 3 mal zum Immigration Office, der erste Termin jetzt ist zunächst nur dafür gedacht, den Pass abzugeben und zu erklären, warum man denn eine Verlängerung benötigt. Eben dieser Schritt wird für uns zum Problem. Wir haben uns weder bei der Einreise ins Land (in Jakarta vor 3 Wochen) noch bis jetzt Gedanken darüber gemacht, wohin wir nach Indonesien hin wollen. Klar, Ziele gibt es genug, aber wir haben uns einfach noch nicht entscheiden können oder wollen. Jetzt sagt man uns, wir müssen. Sofort. Sonst kein Visum. Ohje... Nach 1,5 Stunden intensiver Suche nach günstigen Flügen in die umliegenden Länder, bekommen wir von anderen Reisenden den Tipp, man brauche nur eine Flugnummer auf einem Blatt Papier am Schalter vorzulegen.
Also "bucht" Jenny einen Flug nach Timor, geht aber nicht auf bezahlen, macht einen Screenshot, ich drucke ihn in einem Internetcafe in der Nähe aus und dieser Wisch zusammen mit unseren Pässen wird tatsächlich akzeptiert.
Es ist sicher nicht empfehlenswert, uns das hier nachzumachen, es könnte schließlich auch schief gehen und wer weiß, was die Beamten dann mit einem machen.
Zu unserer Verteidigung sei gesagt: Wir wurden in Jakarta auch nicht nach einem Rückflug außer Landes gefragt. Da hat es keinen interessiert. Und außerdem haben wir eh kein Interesse daran, für einen "Overstay" nachher noch Strafgebühren zu zahlen. Wir werden das Land sicher rechtzeitig verlassen, wohin dann auch immer. Vielleicht ja nach Timor? ;-)
Eins der Highlights im Süden Balis ist der Tempel Tanah Lot. Den fahren wir bei einer unserer Touren mit dem Roller übrigens halb gewollt, halb zufällig durch die eigentlich dafür gedachte Ausfahrtsstraße an. Dadurch sparen wir uns die Kontrolle am Eingang und die 3€ Eintritt ebenfalls. Ups :)
Der Tanah Lot ist ein Tempel, welcher auf einer kleinen Anhöhe im Meer erbaut wurde. Also ein Meerestempel sozusagen. Betreten darf man ihn nicht, nur an seinen Pforten sich mit heiligem Wasser reinwaschen lassen oder von den Felsklippen aus schöne Bilder von ihm machen. Vor allem Sonnenuntergangsbilder werden hier richtig gut.
Die nächsten Tage verbringen wir mit Ausflügen zu den Stränden im Süden der Insel, die teilweise echt noch traumhaft schön und einsam verlassen sind, schauen uns den Party- und Surfort Kuta an und fahren nach Canggu, um dort leckeres, veganes Essen zu genießen.
Unsere Rollerverleiherin Lilly besuchen wir übrigens rein zufällig auch das ein der andere mal häufiger, als nötig.
Ein Zusammenhang zu ihrem überaus knuffigen, kleinen Hund "Sherley" kann hier nicht ganz ausgeschlossen werden.
Am Uluwatu Tempel kommen wir auch vorbei. Für 30.000 IDR (rund 2 €) kann man sich die Anlage, die an Felsklippen entlang errichtet wurde, anschauen, muss sich vor diebischen Affen in Acht nehmen und kann richtig tolle Fotos schießen. Für mich war der Ausblick zum Meer hin wesentlich spannender, als der religiöse Hintergrund des Tempels. Rein kommt man eh nicht. Man kann nur von außen reinschauen. Und da sich die meisten Besucher auch eher vor den Klippen als vor dem Tempel fotografiert haben, scheint das nicht nur mir so zu gehen. Für die Aussicht hat sich der Eintritt aber wirklich gelohnt.
Tags drauf fahren wir nach Ubud, um uns dort schon mal eine Unterkunft für die nächste Woche auszusuchen. Die Strecke ist lang und mit dem Roller auch nicht ohne, aber es lohnt sich. Wir finden ein tolles Zimmer mit einigen Extras. Mehr dazu erfahrt ihr in den nächsten Berichten. Bei all den Ausflügen schaffen wir es nicht, surfen zu gehen. Das müsssen wir dann mit unserem Besuch Matze nachholen, der bald hier nach Bali kommt. Wir haben für ihn schon in Sanur ein zweites Zimmer gebucht, damit er erst mal in Ruhe ankommen kann. Später wollen wir mit ihm dann weiter nördlich nach - ja, genau - Ubud ziehen. Ins Yoga-, Affen- und Veganparadies der Insel.
Am Abend seiner Ankunft bereiten wir sein Zimmer vor, stellen ihm Leckereien aufs Bett und in den Kühlschrank und holen ihn am Flughafen ab, damit er nicht auch mit der Mafia in Kontakt kommt. Sicher ist sicher.
Wir freuen uns auch sehr über kleine Mitbringsel und Geschenke aus Deutschland, wie z.B. Süßigkeiten, Tee, Zeitschriften usw.
Der nächste Tag wird dann prompt ein Strandtag, an dem wir abends noch nach dem Essen gemütlich bei Livemusik unseren Aufenthalt in Sanur ausklingen lassen.
Nächster Stopp: Ubud.
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