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Wir erkunden Bali

  • Basti
  • 17. März 2017
  • 6 Min. Lesezeit

Ubud und Umgebung

Lasst mal sehen...

Roller fahren? Check!

Roller fahren mit Linksverkehr? Check!

Roller fahren mit Linksverkehr und im Konvoi im dichtgedrängten Verkehr von Bali? Joah, äh.. mhm.. ok.. ja doch.

Check! :-)

Die gute Nachricht: Wir haben es geschafft. Wir sind auf 2 Rollern - Jenny und ich auf dem einen, Matze auf dem anderen dahinter - einmal komplett das Umland von Ubud auf Bali abgefahren. Und das, obwohl Matze das letzte Mal vor über 20 Jahren gefahren ist. Nach einigen Kilometern und der erfolgreichen Umgewöhnung auf Linksverkehr kommen wir dann auch voran.

Kurzzeitig sieht es sogar aus, als macht es unserem Gast ein wenig Spaß, Roller zu fahren. Dann setze ich den Blinker, überhole einen lahmen LKW vor uns und für Matze geht der Stress von neuem los. Hehe.

Wir sind mittlerweile mit ihm von Sanur nach Ubud gezogen. Wir haben uns hier eine wunderschöne Wohnung für 3 Personen rausgesucht. Umgeben von Reisfeldern, etwas außerhalb der touristischen Stadt gelegen. Dank Balkon und gut ausgestatteter Küche genießen wir sogar mal wieder leckeres selbstgemachtes Essen mit malerischem Ausblick. Einzig die Tiere - krähende Hähne und angriffslustige Mosquitos - schmälern etwas die ansonsten echt tollen Tage in dieser Wohnanlage.

Auf einer unserer Fahrten quer über die Insel besichtigen wir die Tegalalang-Reisterrassen. Wir sind überwältigt vom Anblick. Wie hier ein Feld ans nächste grenzt, nebendran, drunter, drüber. Wunderschön angelegt. Und mit Plan. Denn von oben nach unten führt jedes Feld Wasser, dass die Pflanzen zum Wachsen benötigen, zum nächsten darunterliegenden Feld.

Bauern knien in ihren Feldern, nebendran stehen Kühe in kleinen Ställen, auf einer Ebene werden Kokosnüsse und Stühle angeboten, um dort eine Weile die Schönheit hier einfach in Ruhe zu genießen, Reiher fliegen über die Felder. Wir verbringen zwei Stunden an diesem Ort, der dank seiner Steigungen und der Hitze uns auch einiges abverlangt.

Eintritt wird hier (noch) nicht verlangt. Manche Bauern verlangen aber bei Betreten ihrer Felder eine kleine Spende.

Wir fahren weiter zum Puri Tirtha Empul, einem hinduistischen Tempel im Norden Ubuds. Hier kann sich der gläubige Hindu in heiligem Wasser (von seinen Sünden) reinwaschen. Wir bebachten dieses Ritual mit Respekt, einige Touristen machen es aus Neugierde oder Unwissenheit mit. Für uns reicht es, kurz einen Finger ins geheiligte Wasser zu halten, wir schauen uns aber natürlich noch die restliche Tempelanlage an. Dabei entdecken wir eine Schlange in einem Busch und auch Spinnen sind zugegen. Gott sei Dank haben die mehr Angst vor uns als umgekehrt und so kommen alle heile aus der Nummer raus. ;-)

Ein weiteres Highlight ist der Hidden Canyon Beji Guwang. Versteckte Schlucht. Aha.

Wir lesen dazu im Internet, dass man hier irgendwas zwischen wandern, klettern und schwimmen macht, entweder eine oder zwei Stunden lang. Aber man soll es bloß nicht ohne Guide machen. Bloß nicht!

Gut, wir laufen natürlich erst mal ohne Guide die Stufen zum Wasser runter. Sehen andere Urlauber im Wasser, wie sie eher schlecht als recht vorwärts kommen, und fragen dann doch mal nach dem Preis für einen Führer. Nach kurzem hin und her einigen wir uns und lassen uns fortan zwei Stunden von Jarr durch die Gegend leiten. Und das ist eine wirklich weise Entscheidung. Er zeigt uns, auf welchen Stein wir wo wie treten müssen, wie wir am Seil hangelnd am besten den Fluss überqueren und sogar Sprünge sind mitunter dabei. Ohne Anleitung wäre das hier sicher mehrmals schief gegangen. Einmal erwischt es Jenny aber auch mit Führer, sie rutscht im Wasser an einem großen Stein aus, verliert das Gleichgewicht und fällt einmal komplett rückwärts ins kühle Nass. Trocken wird sie diese Tour nicht beenden. Gott sei Dank aber weitestgehend unverletzt, nur eine kleine Schürfwunde bleibt.

Da wir zwei Stunden gebucht haben, laufen wir die dann auch bis zum Ende. DAS widerum ist echt schön, es geht auf dem Rückweg nach den vielen Schluchten und anstrengendem Klettern durch Reisfelder zurück an lachenden Kindern vorbei. Zurück zum Roller.

Wir sind stolz auf Matze, dass er dieses Abenteuer mitgemacht hat. Er leidet nämlich etwas unter Höhenangst und hatte damit sicher auch hier und da während der Tour zu kämpfen ;-)

Abendessen in Ubud in einem der vielen leckeren veganen Restaurants und die Ereignisse des Tages sacken lassen.

Den nächsten Tag nutzen wir, um uns den Monkey Forest in Ubud anzuschauen. Hier leben rund 600 Affen in einem "offenen" Gehege, einem weitläufigen Park, den man als Besucher komplett durchlaufen kann. Rund 3,50€ kostet der Eintritt, man finanziert dadurch neben den gängigen Kosten auch die Sterilisation der Tiere, damit sich die Population in Grenzen hält.

Einige der Tiere haben bereits jegliche Scheu vor Menschen verloren, was wir einerseits schade finden, andererseits ist es natürlich auch ein schönes Erlebnis, wenn man gerade die kleinen Affenbabys aus nächster Nähe sehen kann. Unter Aufsicht können hier auch Affen gefüttert werden. Aber bitte nur mit Obst. Cola und Haribo sind dann doch eher ungeeignet. Manch ein Tourist scheint das nicht zu wissen und nicht jeder Mitarbeiter kontrolliert hier so, wie es für die Affen gut wäre.

Dennoch finden wir, das ist ein schöner Park, der Besuch lohnt sich. Passt nur bloß auf eure Wertgegenstände auf oder nehmt sie am besten gar nicht erst mit. Affen beißen gern mal in Handys, so geschehen, als Jenny einen Moment unachtsam war und einen listigen Affen unterschätzt ;-)

Da wir von Reissterrassen noch nicht genug haben, fahren wir auch noch bis hoch in den Norden der Insel zu den Jatiluwih Terrassen. Unesco Weltkulturerbe. Na dann.

Man kann hier Wandertouren durch die Felder machen, mit dem Fahrrad oder E-Bike geht es natürlich noch mal etwas fixer. Wir entscheiden uns für eine kurze Wanderung, die Aussicht ist echt toll. Auch hier steckt wieder ein ausgeklügeltes System hinter. Reis können sie. Wirklich. Wir sind beeindruckt. Der Preis von knapp 3€, nur um das hier zu sehen, ist allerdings nicht so schön. Aber sie wissen, dass sie den verlangen können. Ob einem dann die gut 90 Minuten Anfahrt von Ubud aus das wert sind, gerade im Vergleich zu den vielen anderen tollen Alternativen, bleibt jedem selbst überlassen.

Da wir im Norden auch noch mehr auf dem Programm haben, stört es uns nicht weiter.

Wir machen uns auf und fahren weiter hoch zum Pura Ulun Danu Beratan. Ein Tempel, der auf einem See liegt. Eine tolle, mit extrem vielen verschiedenen Blumen und Sträuchern gespickte Anlage führt den Weg runter zum Ufer, von wo aus man Bilder des Tempels machen kann. Ihn zu betreten ist uns nicht gestattet, man kann auf dem See allerdings eine Tour mit dem Tretboot machen und kommt somit dem Tempel auch sehr nahe.

Auf dem Weg zu den Git Git Twin-Waterfalls umfahren wir den See. Es geht steil bergauf, wir fahren sogar in Nebel hinein, immer weiter bergauf. Es wird kälter, glücklicherweise regnet es aber nicht. Dafür sehen wir an einem Aussichtspunkt völlig unerwartet ganz besondere Tiere: Flughunde, eine Schlange und einen Leguan. Sie gehören einem Mann, der für eine kleine Spende Fotos mit den Tieren zulässt. Ob das jetzt artgerecht ist, wagen wir zu bezweifeln. Gerade die Flughunde sind ja eher nachtaktiv.

Die Wasserfälle hauen ordentlich Massen den Berg runter. Einige Touristen wagen sich hier auch ins Wasser, wir lassen es besser bleiben. Zwei Stunden auf dem Roller zurück nach Ubud sollte man mit trockenen Klamotten in Angriff nehmen.

Wir haben noch einen weiteren Wasserfall auf dem Programm. Zunächst gucken wir uns aber den Pura Desa Batuan an. Einen der ältesten Tempel Balis und einer mit viel Liebe zum Detail. Überall sieht man Schnitzereien, Verzierungen im Stein, aufwendig schön geschmückte Gebetsstätten und Skulpturen. Im Anschluss geht es dann zum Tegenungan Wasserfall. Auch hier gibt es wieder zwei Strömungen von oben, diesmal gehen wir auch ins Wasser. Die Fluten reißen einen immer wieder weg vom Wasserfall, dort durchzuschwimmen scheint unmöglich.

Wir versuchen es trotzdem, scheitern, wagen es erneut, schlucken viel Wasser und geben schließlich auf. So wie alle anderen um uns herum auch. Gegen diese Naturgewalt kann man nichts ausrichten. Spaß macht es trotzdem. Und die Bilder rund ums Geschehen sind eine tolle Erinnerung.

Was wir sonst die Tage noch treiben? Vor allem gutes Essen genießen, mal selbst kochen, die wunderschöne Natur bestaunen und Zeit miteinander verbringen. Und Jenny lässt sich von einem Einheimischen einen kleinen Leguan auf die Schulter setzen. Interessantes Haustier. Aber hier vermutlich gar nicht so untypisch.

Beim Essen stehen dem geneigten Vegetarier/Veganer übrigens extrem viele Optionen zur Verfügung. Bali und speziell Ubud sind regelrechte Anziehungsorte, viele kommen wegen des Essens und der vielen Yogaschulen extra hierher. Wir fühlen uns daher sehr wohl und kommen sicherlich auch noch mal wieder.

Jetzt heißt unser nächstes Abenteuer aber erst mal: Gili Islands - Inseln hoch drei und jede Menge Schnorcheln, Schwimmen und Sonne tanken. :-)

 
 
 

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