Ab in die Kälte :)
- Jenny
- 26. Juni 2017
- 4 Min. Lesezeit
3 Tage rund um die Cameron Highlands - inklusive Hotelbericht
Ich startete von Georgetown aus und die Fahrt dauerte 5,5 Stunden lang, 1 Stunde länger als angegeben, aber völlig okay. Der Bus der New Asian Travel Gesellschaft (kann ich euch empfehlen, sauberer neuer Bus) fuhr vom Komtar Terminal ab Richtung Tanah Rata und kostete 8,50 Euro.
Dort angekommen ging es ca. 10 Minuten vom Busbahnhof zum Hotel. Ich hatte mich für das *KRS Pines GuestHouse* entschieden. Dort gab es ein Einzelzimmer für 8 Euro die Nacht.
Die Bewertungen waren schlecht, aber dies war bei vielen Hotels in dieser Preisklasse hier so. Das Zimmer war dann auch winzig, man fällt von der Tür förmlich ins Bett, das Bad ist sehr einfach und man flutete wieder mal alles. Aber es ist nicht so schlimm, wie ich durch die Bewertungen erwartet hatte. Etwas Schimmel im Bad, das Kissen ist feucht und die Handtücher nicht die saubersten.
Witzig war, dass bei der Buchung eine Klimaanlage angegeben war. Als ich ankam, fand ich aber keine vor, das Personal schaute mich auf Nachfrage nur verwundert an und meinte: "Hier ist es immer kalt, hier bracht man keine Klimaanlage." Aber selbst keinen Ventilator? Mal sehen, was die Mücken dazu sagen…. In den drei Tagen hatte ich anfangs einige im Zimmer, aber das Personal gab mir ein Spray dagegen. Ansonsten war das Personal nicht das freundlichste, mein Zimmer wurde in den 3 Nächten auch nicht einmal gesäubert. Das Zimmer hat ein Einzelbett, einen kleinen Nachttisch, einen Garderobenständer und eine einzige Steckdose. Ich erwähne zum erstenmal bewusst die Steckdosen, da diese zum Aufladen sehr wichtig sind ;)
Positiv erwähnen kann man den kleinen Garten, der zum Guesthouse dazu gehört. Also für 2 bis 3 Tage okay, wenn man sparen möchte und da ich glaube, viele der anderen Hotels sehen auch so aus.
Am ersten Tag schlenderte ich nur noch durch die kleine Stadt, war entsetzt, dass selbst hier ein Starbucks und eine Art Burgerking aufgemacht hatte. Fand aber auch einen netten Inder, der noch gute Preise hatte.
Dann ging es an die Planung, wie ich mir in den nächsten Tagen die Besonderheiten ansehen würde. Die Cameron Highlands sind Teil der Bergkette und aufgrund ihrer Höhenlage (um 1.500 m) bieten sie ein angenehm kühles Klima - für die tropischen Verhältnisse in Malaysia. Aufgrund dessen gedeihen hier andere Pflanzen. Neben Erdbeeren, (grünem) Spargel, weiteren Blattgemüsen und Rosen, wird vor allem Tee angebaut. Diese Teeplantagen wollte ich mir auf jeden Fall ansehen.
Ich hatte die Wahl zwischen selbst mit dem Roller fahren, was mir hier aber mit meiner wenigen Erfahrung zu gefährlich erschien oder ein Taxi zu nehmen. Das macht aber nur Sinn, wenn man 2 oder besser 3 Personen zum Teilen dabei hat. Die Fahrer verlangen ca. 6 Euro die Stunde. Oder eine Tour buchen, was am meisten Sinn für mich machte. Die Touren sind unterschiedlich aufgebaut von Halbtagestouren bis 6 Stunden nur wandern oder nur ein Abklappern der Sightseeingpunkte.
Im Internet stieß ich aber auf Cameron Secrets als Anbieter. Sie haben bei Tripadvisor sehr gute Bewertungen. Ich buchte für 11 Euro eine Halbtagestour "Mossy Forest". Von 8.45 bis 14.15 Uhr.
Wir waren 11 Leute und hatten einen netten Guide. Sind zuerst zum Aussichtspunkt "Gunung Brinchang" gefahren. Dieser befindet sich 2032 Meter über dem Meersspiegel. Hier hatten wir einen guten Blick über die Teeplantagen und haben auch Informationen bekommen.
Später im Mossy Forest hat unser Guide Frances viel über die Nutzung der Pflanzen erzählt, eine kleine gelbe Blume zerrieben und diese sollten wir uns auf die Zunge legen. Bis wir was merken = betäubt. Er sagte, es ist ein natürliches Schmerzmittel. Wir haben Blätter kennengelernt, die wie Tigerbalm riechen oder wie Citronella und somit als Mückenschutz dienen. Andere Blätter, z.B. die dunklen der Bananenpalme, kann man zum Feuer anmachen nutzen und an den Wurzeln ist ein Wasservorrat. Alles super interessant. Also, falls ich mal im Dschungel verloren gehe Mama, keine Sorge: Ich weiß, wie ich überlebe ;)
Danach konnten wir noch 30 Minuten einen gepflasterten Weg durch den Wald gehen. Leider kein richtiges "Dschungel-Trekking".
Die Erklärung war, dass die meisten Wanderwege geschlossen seien zur Regeneration der Wälder, da vieles durch die Touristen kaputt gemacht wurde… Schade, aber der Weg war auch so spannend. Durch den Nebel und das ganze Moos wirkte es sehr mystisch.
Danach ging es zur BOH Teefabrik. Hier hatten wir eine Stunde Zeit. Man konnte durch die Fabrik laufen, sich einiges an Informationen durchlesen, in den Shop gehen oder das Café besuchen. Nur leider war das Café um 12.30 Uhr so voll, dass eine lange Schlange entstand. Somit habe ich auf eine Bestellung verzichtet und mir Tee gekauft für 1 Euro, um ihn später zu probieren.
Die Tour wäre dann eigentlich vorbei gewesen. Ich hatte mich aber entschieden in dem Ort Brinchang auszusteigen und den Trail Nr. 4 zurück zum Hotel zu nehmen. Dies bietet die Company auch an, man muss nicht zurück bis zum Startpunkt mitfahren.
2 junge Frauen, die mit auf der Tour waren, (Silvia und Frida aus Deutschland) hatten dieselbe Idee und so machten wir uns gemeinsam auf den Weg. Wir hielten noch an der Erdbeerfarm, für Europäer nichts besonderes, aber die Asiaten stehen voll drauf. Auch wir kauften ein paar Erdbeeren und stärkten uns. Der Trail entpuppte sich eher als ein 30-Minuten-Spaziergang, trotzdem ganz nett.
Abends saßen wir noch alle beisammen und haben unsere Reiseerfahrungen ausgetauscht, hier lernte ich Melissa aus Holland kennen. Wie es der Zufall wollte, hatte sie sich für den nächsten Tag dasselbe Ziel ausgesucht. Also verabredeten wir uns für den nächsten Morgen. Wir wollten über die Hauptstraße 5 Kilometer zu mehreren Teeplantagen laufen.
Das Wetter spielte am nächten Tag erst nicht mit, es regnete in Strömen. Um 11 Uhr wagten wir uns aber raus.
Zum ersten Cafè brauchten wir 40 Minuten, haben uns aber für ein anderes Café entschieden (10 Minuten entfernt), das Cameron Valley.
Hier haben wir uns Tee und Kuchen geteilt, war nicht günstig und schmeckte auch nicht so lecker. Keine Empfehlung hier.
Um zu dem kleinen Wasserfall in den Teeplantagen zu kommen, wurden 0,50 Euro Eintritt fällig. Man kann auch mehr zahlen und sich mit einem Golfwagen fahren lassen. Dies brauchten wir aber nicht ;)
Beim Durchlaufen habe ich noch eine coole Raupe entdeckt und dann machten wir uns auch schon auf den Rückweg.
Die Tour kann ich euch empfehlen. Ihr seid auf keinen Tourguide angewiesen, braucht keinen Roller oder Taxi. Einige im Hotel meinten, der Weg an der Straße sei zu gefährlich. Dies empfanden wir beide nicht so. Klar, es ist eine Hauptstraße, also Achtung beim Laufen. Aber es ist völlig machbar.
Morgen reise ich weiter, lasst euch überraschen wohin...
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