Asien hat uns wieder!
- Jenny
- 18. Dez. 2016
- 5 Min. Lesezeit
Vietnam - 5 Tage im wuseligen Hanoi und danach für 4 Tage nach Cat Ba in die Halong Bucht
Wir sind angekommen. Nach einer sehr langen Anreise haben wir wieder asiatischen Boden unter unseren Füßen ;) Vom Flughafen geht es natürlich nicht ins überteuerte Taxi, sondern in den lokalen Bus für ca. 40 Cent. Können wir euch auch nur empfehlen: Bus Nr. 17. Dieser fährt 1,5 Stunden in die Stadt rein und hält genau 5 Minuten von unserem Hotel entfernt. Wir sind im Pod Hotel untergekommen, Doppelbett mit Frühstück für gerade mal 7 Euro. Dies ist aber durch einen Fehler in der Agoda App entstanden. Normalerweise sind die Zimmer hier teurer und dann nicht mehr empfehlenswert. Mehr dazu im extra Hotelbericht.
Die nächsten zwei Tage haben wir zum "Ankommen" gebraucht. Wir haben die Umgebung erkundet, Essen probiert (vegane Baguettes für 83 Cent im Banh Mi Pateta und gegrillte Aubergine und Tofu mit Reis für 2,50 Euro im kleinen Restaurant eine Straße weiter) und uns für weitere Reiseziele in den vielen kleinen Ticketbüros informiert. Schnell stellt sich raus, dass wir entweder zur Halong Bucht weiterreisen oder mehr in den kälteren Norden nach Sapa. Es ist schließlich die Halong Bucht geworden. Endlich wieder Strand. ;) Wir nehmen unsere Sportroutine wieder auf, joggen um den Ho Hoan Kien See, ein HIIT (Hoch intensives Intervall Training) von Anne Bodykiss wird bewältigt und im Hotel verlängern wir noch mal, um uns Hanoi in den nächsten Tagen genauer anzusehen.
Nach diesen Faulenzertagen laufen wir die nächsten Tage einiges an Kilometern. Vom Hotel geht es in Richtung Roter Fluss, dort in den Botanik Garden Park, Fische im See und das bunte Treiben drum herum beobachten. Unsere Füße tragen uns auch an der Ein-Säulen-Pagode und am HCMC Mausoleum vorbei. Der Eintritt am Literatur Tempel beträgt 1,50 Euro pro Person. Humaner Preis für die erste Akademie des Landes. Diese wurde 1070 vom dritten Kaiser der Lý-Dynastie Thánh Tông (Lý Nhật Tôn) erbaut. Ihr lauft durch mehrere Innenhöfe mit kleinen Teichen und einigen Gebetsstätten.
Nach 15 Kilometern brennen uns die Füße und wir gönnen uns eine Rikscha vom Literatur Tempel zum Hotel zurück. 20 Minuten Fahrt für 2 Euro sind eine gute Investition, so macht Taxi fahren echt Spaß.
Ein Bummel durch das Altstadtviertel darf am nächsten Abend auch nicht fehlen. Die Straßen sind sehr voll. Restaurants holen kleine Plastikstühle raus und belagern damit die halbe Straße. Einige Touristen feiern anscheinend auch schon feuchtfröhlich Weihnachten vor ;)
Im wuseligen Hanoi mit all seinen hupenden Mopeds ist es schön, sich zwischendurch einfach in ein Cafe oder Restaurant zu setzen und das Treiben zu beobachten. So läuft uns ein kleines Kind mit Luftballons vor die Füße, wir sehen Schüler schick gekleidet, die gerade ihren Abschluss feiern und überall Fotos schießen und auch einiges an Weihnachtsdekoration. Ein Wachmann möchte auch direkt ein Foto mit mir machen. Das müssen wir natürlich ebenfalls festhalten.
Basti wagt sich noch an einen Schuhreparateur, immerhin hat er ja durch unseren Schuhverlust in Amerika nur noch die Turnschuhe. Es kostet nur knapp 2 Euro, wirklich funktioniert hat es aber leider nicht.
Trotz der löchrigen Schuhe geht die Reise weiter, wir decken uns mit 13 Bananen und 3 Baguettes (Banh Mi) ein. Um 9 Uhr geht es zum Bahnhof und mit dem Zug nach Cat Ba, der größten Insel in der Halong Bucht. Bequeme Sitze mit Strom und sogar gutes Wlan erwarten uns. Das Ticket für den Zug kann man am Hauptbahnhof oder am Long Tien Bahnhof direkt in der Altstadt kaufen und es kostet gerade mal 70.000 Dong (knapp 3 Euro). Er hält in Hai Phong. Hier braucht ihr ein Taxi zum Ben Binh Pier, dauert nur 5 Minuten und kostet ca. 50.000 Dong (2 Euro) je nach Verhandlungsgeschick. Leute mit wenig Gepäck und genügend Zeit können die Strecke (2 km) auch laufen.
Hier gibt es Fähr- und Bustickets in einem für die restliche Strecke bis Cat Ba Town für 130.000 Dong (5,50 Euro). So seid ihr nachher für knapp 8-10 Euro innerhalb von 6 Stunden auf der Insel. In Hanoi werden dafür teilweise 20 Euro und mehr verlangt.
Passt nur auf, dass ihr online kein Fährticket über den Anbieter Hoang Long vorbucht. Dies ist uns passiert und leider haben wir erst am Ben Binh Pier gemerkt, dass dieser Anbieter wohl eine direkte Verbindung nach Cat Ba Town per Fähre hat, aber dafür nur vom 18 Kilometer entfernten Dinh Vu Pier dorthin ablegt.
Um 15 Uhr sind wir in Cat Ba und laufen zum Hotel Quynh Trang. Das Zimmer ist günstig mit 6,60 Euro für uns beide zusammen und es ist sogar ein 3 Personen Zimmer. Haben ein extra Bett für unser Gepäck. Leider sehr harte Betten, nicht so schön für meine Schulter, aber mit einigen Decken übereinander ist es auszuhalten.
Wir kehren noch im Buddha Belly ein, ein vegetarisch veganes Restaurant, welches wir in der HappyCow App gefunden haben. Klare Empfehlung auch von uns. Der Teller den ihr hier seht, hat knapp 2 Euro gekostet und war sehr lecker. Es gibt immer ein kleines (1,50 Euro) und großes (2,00 Euro) Tagesmenü neben den weiteren Gerichten auf der Karte. Für kleines Geld wird man hier definitiv satt.
Der nächste Tag startet entspannt, wir treffen andere Reisende und chillen mit Ihnen am Strand, es wird Volleyball gespielt (leider nur Basti, ich muss wegen meiner Schulter pausieren), einer spielt Gitarre und singt dazu und wir tauschen viele Reiseerfahrungen aus.
Wir erkunden natürlich auch wieder auf eigene Faust die Insel, Roller für 3 Dollar geliehen und los geht es. Zuerst steht das Cannon Fort auf dem Plan, eine alte Befestigungsanlage aus dem zweiten Weltkrieg. Ist ganz interessant, aber mich interessieren die Tiere (Schweine, Ziegen) dort mehr und wir genießen die wunderschöne Aussicht von oben auf die Halong Bucht.
Weiter geht es, vorbei an kleinen Häusern, Feldern, Rindern und wir landen beim Cat Ba Nationalpark. 2 Stunden geht es über einige teils sehr steile Treppenstufen zum "Ngu Lam Gipfel". Unterwegs halten wir immer an und lauschen den Geräuschen. Im Park leben angeblich noch die seltenen hellköpfigen Schwarzlanguren. Leider haben wir keinen zu Gesicht bekommen. Am Anfang des Parks werden leider drei Affen gefangen gehalten, in winzigen Käfigen. Sehr schrecklich und ohne Sinn.
Unser letzter Tag auf Cat Ba soll uns endlich in die Halong Bucht führen. Wir haben hin und her überlegt eine Tour mit Übernachtung zu buchen. Aber bei den vielen und kuriosen Angeboten (von 80 bis 160 Euro alles dabei, angeblich Luxusboot und dann doch nur eine Spelunke) haben wir uns nach positiven Rückmeldungen anderer Reisender für eine Tagestour entschieden. Hier haben wir nur 11 Euro gezahlt und sind von 8 Uhr bis 5 Uhr unterwegs.
Es geht an den schwimmenden Dörfern vorbei, an Monkey Island halten wir an. Hier sind wir sogar recht abenteuerlich zum anderen Strand gewandert, oder eher: geklettert. Nehmt euch auf jeden fall festes Schuhwerk mit, wenn ihr das vorhabt. Einige konnten die Wanderung nicht mitmachen, da sie barfuß oder auf Flipflops unterwegs waren.
Vom anderen Strand hat man eine schöne Aussicht und wie man an den Bierdosen erkennt, haben das hier auch einige gefeiert ;)
Affen gab es am Anleger auch einige, die haben sich mit besonderen Flaschen eingedeckt ;)
Dann kommt unser persönliches Highlight der Tour. An den Karststeinfelsen vorbei, halten wir in einer Bucht und können eine Stunde mit Kajaks selbst die umliegenden Buchten und Höhlen erkunden. Dies kennen wir ja schon von unserer Masurentour in Polen und auch hier gefällt es uns sehr gut. Danach gibt es Essen und selbst Veganer/Vegatarier werden satt. Es gibt Reis, Salat, veg. Frühlingsrollen, Tofu, gesalzene und gezuckerte Erdnüsse und für die anderen zusätzlich noch Fisch und Ei.
Der Schwimmstopp danach fällt kurz aus, das Wasser war sehr kalt und leider zu trüb um wirklich zu schnorcheln...
Auf dem Boot haben wir noch das deutsche Paar Maria und Tobi kennengelernt. Sie reisen auch gerade für 5 Monate um die Welt. (Liebe Grüße an Euch).
Mit ihnen haben wir Abends den Tag ausklingen lassen und gemeinsam die Weiterfahrt nach Ninh Binh gebucht.
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