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Roadtrip USA Teil 7 "Die Großstadt hat uns wieder"

  • Basti
  • 12. Dez. 2016
  • 7 Min. Lesezeit

San Francisco - Highway 1 - Los Angeles

Es geht zurück in die Zivilisation. Großstadt-Feeling ist angesagt. Wir begeben uns nach San Francisco.

Die Stadt steht für Cable Cars, für Alcatraz, die Golden Gate Bridge und sie ist irgendwie auch die Hauptstadt der Schwulen und Lesben in den USA. Generell prallen hier viele Kulturen aufeinander. SF ist liberal, weltoffen und... teuer!

Zunächst müssen wir klären, wie wir über eine der insgesamt 8 kostenpflichtigen Brücken in die Stadt kommen. Das können wir durch ein Telefonat mit Jucy zum Glück relativ unkompliziert klären. Es wird die Oakland Bridge.

Danach erstellen wir uns einen Tagesplan, was wir vor Ort alles sehen wollen und zuletzt versuchen wir noch, einen Parkplatz und eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. DAS ist leider entweder extrem teuer oder extrem schwierig, günstig(er) hinzubekommen.

Parkhäuser wollen hier teilweise mehr als 30 € für wenige Stunden kassieren, Hotels kosten gleich weit über 100€ und selbst Hostels bieten nichts für unter 60€ an. Und dann ist der Wagen noch nicht abgestellt. Das wird extra berechnet.

Nach einigem Suchen finden wir auf der Lombardstreet einen bewachten Parkplatz, auf dem wir für den Jucy bis zum Abend für 15€ abstellen können. Für die Nacht hat Jenny uns einen sehr guten Platz zum Übernachten rausgesucht. Mehr dazu gleich.

Wir starten unsere Tagestour durch die City mit einem Spaziergang zum Fort Mansion. Von dort aus sehen wir schon Alcatraz und die Golden Gate Bridge aus der Ferne. Ein echt tolles Gefühl. Warum weiß ich selbst nicht, aber nur der Anblick solcher Bauten macht manchmal eben schon glücklich.

Danach laufen wir den bekanntesten Abschnitt der Lombard Street hinab. Es ist zugleich eine der kurvenreichsten und steilsten Straßen der Welt. Und kaum eine andere Straße lockt auf diesen berühmten 145 Metern mehr Menschen an.

Einige Hundert Meter weiter sehen wir das erste Cablecar und wir nutzen den stehenden Waggon gleich einmal für Erinnerungsbilder.

Danach laufen wir zur Fisherman's Warft und zum Pier 39, am Wasser gelegene, mittlerweile für touristische Zwecke umfunktionierte große alte Werftbereiche, in denen es nun wimmelt von (Fisch-)Restaurants, Cafes und diversen kleinen Läden. So zum Beispiel der Zauberladen Houdini. Wer gerne magische Tricks vollführt, kann hier nach passendem Equipment stöbern. Ein "Zauberer" selbst gab auf einer kleinen Bühne seine Tricks zum Besten. Das Hafengelände ist auch schon auf Weihnachten geschmückt, ein riesiger Weihnachtsbaum steht mitten auf dem Platz.

Am Wasser entlang laufen wir zu Boudin, einer Bäckerei, die Suppe in einem ausgehöhltem Sauerteigbrot verkauft. Das ist hier echt ein ziemliches Highlight, uns schmeckt sie auch sehr gut. Und vor allem brauchen wir eine warme Mahlzeit. Draußen in den windigen Straßen San Franciscos ist es ziemlich kalt.

Nachdem wir noch China-Town abgelaufen sind, geht es zurück zum Auto und unsere über siebenstündige Wanderung geht zu Ende.

Wie schon erwähnt, hat Jenny uns etwas Spezielles zum Übernachten rausgesucht. Wir fahren über die Golden Gate Bridge raus aus der Stadt, die nächste Ausfahrt direkt rechts ab und schon stehen wir an einem Parkplatz, der hauptsächlich Besuchern dazu dient, Bilder von der Brücke und der Stadt vom anderen Ufer aus zu machen. Wir stellen unseren Jucy neben einem Wohnmobil ab und hoffen, dass wir hier über Nacht nicht weggeschickt werden. Offiziell darf man hier nur bis zu 8 Stunden stehen, zum Übernachten wird hier allerdings nichts konkretes erwähnt.

Etwas mulmig ist uns dabei schon, immerhin haben wir jetzt keine wirkliche Alternative mehr.

Und wie auf's Wort kommt auch schon ein Wagen der Highway Patrol vorbei, später sogar noch die Polizei selbst. Diese schauen aber beide nur nach dem Rechten, wir können weiter stehen bleiben, der Camper neben uns auch. Glück gehabt. Und vor allem einen super Ausblick! Bisher definitiv der beste Platz zum Übernachten auf unserer Reise. Wer wacht schon auf und sieht so ein Wahrzeichen keine 50 Meter entfernt von sich? Und das auch noch für lau ;-)

Wir wachen tatsächlich mit einem herrlichen Sonnenaufgang auf, frühstücken und laufen ein Stück über die Brücke. Dabei sehen wir Seelöwen und sogar einen Delfin im Wasser. Zurück am Auto sehen wir altbekannte Gesichter wieder. Steffi und Karsten aus Norddeutschland machen auch gerade eine Rundtour mit einem Bulli durch die Staaten. Die beiden hatten wir vorher schon mal auf unserer Tour kurz getroffen. Wir verquatschen uns gut eine Stunde lang und danach begeben wir beide uns auf eine Entdeckungstour mit dem Auto durch die Stadt. Über den Golden Gate Park geht es über einen Aussichtspunkt mit Blick über die gesamte Stadt bis zum Mission District, wo wir indisch zu mittag essen und Häuserwandmalereien bewundern. Wir schauen uns noch den Castro-Bereich an, ein Lesben- und Schwulenviertel, indem sogar die Zebrastreifen bunt sind und brechen dann auf, um entlang dem Highway One von San Francisco aus nach Los Angeles zu fahren. Das Ende der Reise naht und wir müssen von LA aus weiterfliegen.

Der schnellste Weg runter nach Los Angeles führt über die Interstate 5.

Für Leute, die keine Zeit mehr übrig haben, sicherlich vernünftig, wir entscheiden uns aber klar für den Highway One, der an der Küste entlang an vielen atemberaubend schönen Orten entlang führt.

Heute fahren wir noch bis zur Halfmoon Bay. Dort haben wir in der Nähe mit der WikiCamp App einen kostenlosen Campingplatz bzw. Stellplatz für unseren Jucy rausgesucht. Es soll dort auch Wale geben. Leider haben wir mit beidem Pech. Wale lassen sich keine blicken und der Platz ist durch ein hohes Tor versperrt, hier kommen wir nicht rein. Also müssen wir uns was Neues suchen.

Auf dem nahe gelegenen Supermarkt-Parkplatz will man uns nicht über Nacht stehen lassen. Und auch sonst gehen uns so langsam die (legalen, sicheren) Alternativen aus.

Jenny entdeckt auf dem Parkplatz zwei Officer. Nix wie hin! Wenn die nicht wissen, wo man legal über Nacht stehen darf, dann niemand.

Es muss wohl an Thanksgiving liegen, die beiden "Cops" jedenfalls entschuldigen sich bei uns dafür, dass wir hier bisher kein Glück hatten und laden uns nach kurzer Absprache untereinander ein, uns zu folgen. Sie wüssten was Sicheres.

Polizeieskorte. Phänomenal! :D

Und wir staunen nicht schlecht, als sie uns dann direkt bis vor ihre Polizeitstation leiten und uns noch fragen, ob das für uns ok ist und ob wir denn Schlafsäcke und warme Sachen dabei hätten. Wir dürfen also mit dem Jucy direkt vor der Wache parken und dort schlafen. Sicherer geht nicht.

Um 8 Uhr geht es dann los. An der Küste entlang schauen wir uns einen Leuchtturm an, danach geht es auf den 17-Mile-Drive von Monterey. Dieser Abschnitt ist in Privatbesitz und wird sehr gepflegt. Kein Wunder, stehen hier einige sehr teure Villen, unzählige Golfplätze und die Straße führt auch noch an einem der schönsten Strandabschnitte des Landes vorbei. Leider ist es etwas meist bewölkt, weswegen die Bilder hier nicht so super werden, aber die 10$ Gebühr für diesen Abschnitt lohnen sich definitiv. An einem der Stopps, die hier gut sichtbar markiert sind und auch in ausgehändigten Prospekten beschrieben werden, sehen wir einen Seelöwenhügel. Über 100 dieser gemütlichen Zeitgenossen sonnen sich dort gleichzeitig. Was ein Anblick. Man möchte sich kurz dazu legen und ein Nickerchen machen.

Aber dafür fehlt heute die Zeit. Wir müssen weiter Richtung Süden, vorbei an Carmel-By-The-Sea (super langer Sandstrand), an felsigen Küstenabschnitten entlang bis zur Morro Bay, wo wir einen Stellplatz reserviert hatten. Diese Route entpuppt sich als extrem schwierig zu befahren, da hier eine enge Kurve der nächsten folgt und es teilweise mehrere Hundert Meter die Klippen hinunter geht, wenn man nicht aufpasst.

Dass wir so langsam ins Dunkel reinfahren, macht die Sache nicht leichter.

Als wir dann aber doch noch Morro Bay und unseren Platz erreichen, wird es noch ein schöner Abend.

Steffi & Karsten sind unsere direkten Nachbarn und wir laden die beiden auf ein gemeinsames Abendessen ein, wobei wir uns gut unterhalten und einen schönen Abend genießen. Liebe Grüße an Euch ;)

Der nächste Morgen startet leider mit jeder Menge Regen. Während ich duschen gehe, vollführt Jenny akrobatische Höchstleistungen, um uns ein tolles Frühstück aus Avocado-Broten und Obstsalat zu zaubern, ohne dafür den Wagen zu verlassen. Einmal nass mache ich mich noch daran, uns heißen Tee aufzusetzen.

Da wir nichts von der Umgebung sehen, packen wir lieber schnell alle Sachen zusammen und fahren weiter in den Süden. Hoffentlich ist der Regen dort noch nicht angekommen.

Malibu und Santa Monica nehmen wir auf dem Weg noch mit. In LA - es regnet leider auch hier - angekommen, übernachten wir dann ein letztes Mal auf einem Walmart-Parkplatz.

Und dann beginnt unsere Entdeckungstour durch Los Angeles.

Genauer gesagt: Beverly Hills und Hollywood.

Wir fahren viele tolle Punkte an/ab, wie den Rodeo Drive, die Sternwarte auf einem der vielen Hügel über der Stadt und natürlich über den Mulholland Drive bis hin zum Hollywood-Zeichen. Den 9 Buchstaben, die als Wahrzeichen für die Stadt herhalten. Das Wetter hält sich und so können wir auch den gesamten Walk of Fame entlang laufen. Echt beeindruckend, wie viele Stars und Persönlichkeiten hier als Sterne im Bürgersteig verewigt sind.

Wir fahren noch zum Charmed-Haus, eine tolle Erinnerung für Jenny, da sie die Serie früher gern gesehen hat. Außerdem geht es noch zum Haus der Magier, genauer der Academy of Magical Arts, in das wir aber mangels vorzuweisender Zauberkünste nicht eingelassen werden. Kein Scherz, hier dürfen nur echte Magier rein. Oder eben Leute mit Einladung dieser Magier. An den Universal Studios, der Walt-Disney-Concert-Hall und dem Museum of Death fahren wir nur vorbei, danach geht es in das Tradewinds Airport Hotel. Wir haben uns zum Abschluss der USA-Reise noch einmal ein richtiges Dach über dem Kopf gegönnt. Wobei es schon eine ziemliche Absteige ist. Mit kuriosen Typen, die hier wohnen bzw. sich aufhalten. Es riecht zudem an einigen Türen sehr nach Gras. Gut, so was muss man nicht erlebt haben, aber ein Erlebnis war es. Allein schon wegen des Begrüßungs-Champagners, den man sich hier an der Bar kostenlos abholen kann. Passt so gar nicht ins Bild, aber nehmen wir natürlich mit. ;-)

Und so endet unser USA-Trip nach 50 Tagen. Ich bringe Jenny zum Flughafen, fahre den Wagen zurück zur Jucy-Station und komme mit dem Bus nach zum LAX, dem Los Angeles International Airport. Von hier aus geht unsere Reise weiter nach Vietnam. Wir sind schon sehr gespannt auf das Land, dessen Süden wir vor 2 Jahren schon einmal bereist haben. Diesmal wollen wir allerdings mehr sehen und starten im Norden in Hanoi. Mehr dazu kommt bald! :-)

 
 
 

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