Roadtrip USA Teil 3 "Verschwundene Schuhe"
- Jenny
- 14. Nov. 2016
- 5 Min. Lesezeit
- Horseshoe Bend - Glen Canyon Dam - Canyonlands - Arches Canyon - Goblin Park
Wir verlassen den Grand Canyon recht spontan am Mittwoch Morgen um 6 Uhr (dass dies uns später zum Verhängnis werden würde, ahnen wir hier noch nicht). Da wir den Sonnenaufgang bestaunen wollen, sind wir so früh auf den Beinen. Praktischerweise liegen die Spots mit Blick auf einen tollen Sonnenaufgang zum nächsten Ziel - Page, Arizona - auf dem Weg. Wir halten 3 mal an verschiedenen Aussichtspunkten an. Es ist für uns sooo kalt, unter 0 Grad so früh am Morgen. Aber dafür genießen wir eine super Aussicht und entdecken noch eine Rehfamilie am Wegesrand.
Es geht 3 Stunden im Auto weiter zu unserem nächsten Ziel. Auf dem Weg halten wir leider unerwartet an, wir müssen T-Mobile kontaktieren. Hier hatten wir uns letzte Woche eine Simkarte mit unbegrenztem Internet geholt und jetzt kam eine SMS, es wäre aufgebracht und sie schnitten uns direkt vom Netz ab... Sehr ärgerlich, hatten wir extra 100 Euro in die Hand genommen um erreichbar zu sein und hier am Blog zu arbeiten. Nach einem längeren Gespräch mit einem Mitarbeiter funktioniert eine Stunde später das Internet wieder. Keine Ahnung woran es lag. Also Vorsicht bei der Provider-Wahl in den USA.
Mittags kommen wir an dem vorher rausgesuchten Campingplatz "Lake Powell Campground" an. Wir sind positiv überrascht: Es gibt hier kostenlos Duschen, einen Fitnessraum, einen überdachten, beheizten Pool mit Whirlpool und sogar WLAN. Es gibt auch günstige Waschmaschinen (1,25 Dollar) und Trockner (0,25 Dollar). Der Platz kostet uns beide zusammen nur 16 Euro die Nacht.
Nach dem Einchecken fahren wir zum Horseshoe Bend. Ein überwältigender Blick auf die Felsen und den Colorado River. Wir schießen sehr viele Fotos. Am nächsten Tag geht es zum Glen Canyon Staudamm und danach zum kurzen Trail "Hängende Gärten" und zum Aussichtspunkt Glen Canyon Dam Overlook. Hier lernen wir das Paar Karin und Markus kennen und reden einige Zeit und merken, dass wir zur selben Zeit in Las Vegas sind. Schnell tauschen wir Nummern aus und verabreden uns für Las Vegas.
Wir entscheiden uns noch einen Tag in Page zu verlängern und diesen Tag zum Wäsche waschen, mal Kraft auftanken und arbeiten zu nutzen. Haben sonst kaum Zeit und Internet, um vernünftig an den Artikeln für euch zu arbeiten.
Am nächsten Morgen brechen wir früh auf. Heute haben wir ein straffes Programm vor uns. Wir fahren um 6 Uhr los Richtung Moab, Utah. Wir versuchen, drei Sehenswürdigkeiten an einem Tag abzuklappern. So sind wir sonst nicht gefahren, aber heute testen wir, ob es uns liegt.
Wir kommen um 10 Uhr am Monument Valley an. Leider ist es dort neblig, zugezogen und sehr frisch, daher entscheiden wir uns dagegen, die 20 Dollar Eintritt zu bezahlen für das Tal und weiter geht es zum nächsten Ziel.
Der Weg ist das Ziel.
Alleine auf den fast 500 Kilometern waren schon so viele schöne Landschaften zu sehen. Da wir noch einen Stopp zum Essen einlegen, kommen wir mit Zeitverschiebung leider erst um 15 Uhr in Moab am Lazy Lizard Hostel an. Hier können wir für 8 Dollar auf dem Parkplatz übernachten und die Waschräume, Küche und Internet nutzen. Gutes Angebot für Leute mit Zelt auf dem Autodach. ;-)
Wir buchen hier und fahren weiter zum Arches National Park. Die Canyonlands verschieben wir aufgrund der bereits weit fortgeschrittenen Tageszeit auf den Folgetag. Uns so abzuhetzen liegt uns wohl eher doch nicht und wir sind froh, dass wir uns bei den letzten Zielen mehr Zeit gelassen haben und das auch für die nächsten so machen können.
Aber zum Arches Canyon. Der Park ist groß und das Einfahren alleine sehr beeindruckend. Über Serpentinen und zwischen steilen Felswänden hindurch geht es 30 Minuten lang bis fast zum anderen Ende des Parks und dort machen wir den Arches Garden Trailhead und laufen bis zum Landscape Arch.
Danach noch zum Lower und Upper Delicate Arch Viewpoint und schießen endlos viele Fotos. Der Park ist sehr beindruckend und eignet sich auch gut zum Durchfahren mit dem Auto, wenn man wie wir z.B. nur noch 2 Stunden bis zum Sonnenuntergang hat.
Im Hostel sitzen wir noch einige Zeit mit den anderen Gästen zusammen, tauschen unsere Reiseerfahrungen aus und wollten um 9 Uhr eigentlich erschöpft schlafen gehen. Hier kam uns aber ein anderer Gast "dazwischen". Wir lernten Adrian aus der Schweiz kennen. Er kommt seit über 25 Jahren nach Amerika und kennt sich super aus. Über 3 Stunden reden wir mit ihm und bekommen wertvolle Tipps für die nächsten Parks. (Adrian, falls du dies hier liest: Danke nochmal. War ein schöner Abend!) Somit werfen wir einige Pläne der nächsten Tage über den Haufen und planen nochmal um. Das führt dazu, dass wir erst um 1 Uhr im Bett liegen. Morgen möchten wir die Canyonlands nachholen und wahrscheinlich zu einem der Tipps von Adrian fahren.
Die lange Nacht steckt uns am nächsten Morgen in den Knochen. Wir stehen nicht so früh wie sonst auf und entscheiden uns noch einen Tag hier in der Stadt Moab zu bleiben. Die Dusche im Hostel nehmen wir mit, bevor wir Richtung Dead Horse State Park (10 Dollar Eintritt) aufbrechen. Vorher gibt es noch ein leckeres Frühstück mit Bagels und frischen Himbeeren & Bananen. Am Dead Horse Point Overlook haben wir eine tolle Sicht auf das Tal.
Mit tollen Eindrücken geht es weiter zu den Canyonlands und hier laufen wir einen kurzen Trail zum Mesa Arch und zum Grand View Point Overlook für den Sonnenuntergang. Jetzt geht es zurück in die Stadt, wir haben uns gegen eine 2. Nacht am Hostel für diese Nacht entschieden, um die 16 Dollar zu sparen und stehen wieder vor einem Supermarkt (City-Market).
Der Montag Morgen beginnt mit Frischmachen auf der Supermarkttoilette und einkaufen. Es gibt Tofu und Smoothies im Angebot ;) Jetzt fahren wir zum Goblin State Park, diesen Park hatten wir nicht auf dem Schirm und ist auch ein Tipp unserer Hostel-Bekannschaft. Hier kostet es 25 Dollar für Parkeintritt (13 Dollar einzeln) und Campingplatz zusammen. Es gibt sogar richtige Toiletten und Duschen.
Hier laufen wir einmal quer durch die Goblins durch und zum Aussichtpunkt. Der Park sieht es nochmals ganz anders aus, als die vorherigen. Irgendwie erinnert der Park uns beide an den Film "Die Unendliche Geschichte". Teile könnten hier gedreht worden sein. Wir sind echt beeindruckt. Durch Wind und Wasser sind im Laufe von Millionen Jahren aus dem Sandstein des Tales Figuren geformt worden, welche an Pilze oder Kobolde erinnern – daher der Name Goblin Valley, Koboldtal. Also ein Tipp für euren Roadtrip.
Abends lernen wir noch Tamy und ihren Mann Fly kennen. Die beiden reisen gerade mit ihren Enkelkindern ebenfalls in einem Jucy umher. Wir verbringen den Abend zusammen und sammeln auch wieder einige Tipps für die weitere Reise. Gut, dass alles so spontan ist und wir keinen festen Plan für die nächsten Tage haben :)
Am nächsten Morgen stehen wir vor Sonnenaufgang auf, um einen Trail bis zum Gobling Lair zu laufen und danach am Parkplatz zu frühstücken. Jetzt geht es weiter Richtung Capitol Reef...

P.S.: Am Anfang vom Artikel meinte ich ja, dass wir etwas zu stürmisch vom Campingplatz am Grand Canyon losgefahren sind. Wie sich leider in Page herraustellte, sind zwei Schuhe verschwunden. Bastis linker und mein rechter Schuh scheinen aus dem Jucy gefallen zu sein ;(
Bastis Wandersandalen und meine geliebten Birkenstocks, die so schön leicht für Asien sind. Wir fahren die letzten Stopps an und sind uns bald sicher, dass es am Campingplatz geschehen ist. Leider heißt es auch nach Telefonaten und Emails mit den Campingplatzmitarbeitern: sie haben nichts gefunden. Das trübt gerade unsere
Stimmung etwas. Aber es sind ja auch nur Schuhe.
Klar schmerzt der Wert und vor allem Nutzen der Schuhe, den sie für uns in Asien hatten etwas, aber wir werden es überleben. ;)
P.P.S: Einige Tage später merken wir leider, dass Bastis Sonnenbrille ebenfalls verschwunden ist. :(
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