top of page

Roadtrip USA Teil 2 "Erste Nationalparks"

  • Basti
  • 11. Nov. 2016
  • 6 Min. Lesezeit

Joshua Tree Park - Red Rock State Park - Grand Canyon

Nach der Nacht beim Walmart führt uns unsere Reise heute zum Joshua Tree Nationalpark. Den Namen hat der Park – ganz unerwartet – seinen besonders dreinschauenden Bäumen zu verdanken. Die Joshua Trees sehen im übrigen aus wie Kakteen, haben Stacheln wie Kakteen, gehören aber zur Familie der Agavengewächse. Aber nicht nur die Bäume sind hier besonders. Es gibt auch einige interessante Tiere zu entdecken: Schlangen, Schafe, Schildkröten, jede Menge Echsen, Luchse. Taranteln haben laut Parkinfo zur Zeit sogar Hochsaison. Was ein Spaß für Jenny und ihre Spinnenphobie. Obwohl diese hier auf Reise schon weniger geworden ist.

Auch besonders an diesem Park sind die sanitären Einrichtungen. Es gibt nämlich im gesamten Park nur "Plumpsklos", nicht mal Waschbecken mit fließend Wasser. Gut, dass wir das im Jucy haben.

Der Park ist besonders geeignet für Kletterer. Für Anfänger bis Profis ist hier für jeden was dabei. Bis 56 Meter Höhe allerdings nur.

Zunächst holen wir uns am Visitor-Center unsere Eintrittskarte: Den "Amerika the Beautiful Annual Pass" für 80$ (pro Auto, nicht pro Person).

Damit bekommen wir Zugang zu den meisten unserer ausgesuchten Ziele wie Grand Canyon, Death Valley, Yosemite, Zion, Bryce Canyon oder eben den Joshua Tree Park.

Da wir recht früh ankommen, kriegen wir noch einen Platz im Jumbo Rocks Campground für 15$ pro Nacht. Wir entscheiden uns, direkt 2 Nächte zu bleiben, schließlich gibt es hier einiges zu entdecken und viele Wanderwege zu laufen. Nachdem wir uns einen schönen Platz direkt unterhalb einer großen Felsformation gesichert haben, machen wir uns mit dem Auto auf zum ersten „Hike“ rund um den Barker Dam. Ein Staudamm, der zur Zeit leider ohne Wasser auskommen muss, die Umgebung ist total ausgetrocknet. Alles wirkt dadurch sehr leblos, vereinzelt sind kleine Echsen und Vögel zu sehen. Mehr will uns die Natur hier nicht offenbaren.

Danach geht es auf den zweiten "Hike" zum Hidden Valley. Hier sehen wir viele der bekannten Joshua Trees und viele Felsen, die sich super zum Klettern eignen.

Um die nächsten Nächte auch einen Schlafplatz zu haben, fahren wir nach dieser Tour raus aus dem Park und suchen uns bei Starbucks im nächsten Ort WLAN. Internet im Joshua Tree gibt es für uns leider nicht, das Netz wirkt wie "abgeschnitten" nachdem man den Eingang hinter sich gelassen hat. Wir buchen 2 Nächte im Grand Canyon für je 18$ auf dem Mather Campground vor.

Als wir gegen 19.00 Uhr zu unserem Zeltplatz zurückkehren, blockiert zu unserem Erstaunen ein kleiner Fiat unseren Platz. 2 Mädels sind kurz davor, ein Zelt auf unserem Grund und Boden aufzubauen, weil sie annahmen, wir würden nicht mehr zurückkommen. Sie hätten wohl schon über 2 Stunden nach einem Platz gesucht – vergeblich. Wir sind natürlich keine Unmenschen und lassen sie ihr Zelt aufbauen. Wir teilen uns den Platz. Für unser Jucy-Car brauchen wir ja eh nur den Parkplatz, die Bank und die Feuerstelle ist groß genug für uns 4. Netterweise geben die beiden uns dann die Hälfte der Platzmiete ungefragt dazu.

Und sie haben tolle, helle Leuchten dabei, mit denen wir alle zusammen genug Licht haben, um zu Kochen, Grillen und den Abend ausklingen zu lassen. Als ich mir die Zähne am Wagen putze, ruft mir Jenny plötzlich zu, ich solle aufpassen, da wäre eine Raubkatze oder etwas ähnliches zu mir unterwegs. Klar, Raubkatze. Guter Scherz, dafür ist Jenny viel zu ruhig, die würde doch sonst… Und dann seh ich den Bobcat/Rotluchs (wie wir später erfahren), der plötzlich vor mir auftaucht. Für einen kurzen Moment denk ich, er wird gleich angreifen. Dann entscheiden wir uns beide aber ganz vernünftig wie Gentlemen für einen Nichtangriffspakt und er läuft Richtung Büsche und verschwindet im Dunkeln. Glück gehabt. Mein Puls ist kurzzeitig etwas nach oben gegangen. Im nachhinein war es auch viel zu klein, sah aus wie eine dickere größere rubbige Katze ;)

Mittlerweile ist Freitag. Jenny ist früh auf den Beinen und macht tolle Bilder vom Sonnenaufgang. Das sieht hier echt besonders toll aus mit den angestrahlten Felsen. Gemeinsam starten wir danach mit leckerem Frühstück. Brot aus Deutschland, Kuchen und Tee.

Gegen 10.00 Uhr machen wir uns auf zum Visitor-Center, um uns für eine Nachtwanderung anzumelden. Wir laden noch die Kamera und unsere Zahnbürste, füllen Wasser auf und verschaffen uns vom höchsten Aussichtspunkt des Parks (Keys Views) einen Überblick und am späten Abend geht es auf zur Nachtwanderung. Wir sind um die 20 Leute und es dreht sich alles um das Thema Tiere bei Nacht und was sie dazu motiviert, erst im Dunkeln raus zu kommen. Sehr interessant, leider sehen wir – Jenny entdeckt ihn – nur einen kleinen Frosch. Mehr Tiere sind nicht in Sicht. Dafür aber ein wahnsinnig schöner Sternenhimmel. So viele Sterne auf einmal und einen so klaren Himmel haben wir bisher noch nie gesehen.

Zurück am Campground ist unser Platz schon wieder belegt. Diesmal von 4 Jungs mit 2 Autos. Sie haben Feuer an und einer spielt Gitarre... An sich schön, aber schon wieder müssen wir uns erklären und sie bitten, uns etwas Platz zu machen. Da wir beide recht müde sind, gehen wir schnell schlafen und bekommen nicht viel mit von unseren neuen "Nachbarn".

Am nächsten Morgen brechen wir um 8.00 Uhr auf, waschen uns am Parkeingang noch die Haare, machen uns frisch und dann startet die bisher längste Autofahrt zum Red Rock State Park. 6 Stunden und gut 370 Meilen legen wir zurück, tanken 2x auf der Strecke.

Bis auf gelegentliche Häuseransammlungen und einer Eisenbahnstrecke sehen wir nur Einöde. Wüste. Berge in weiter Ferne. Wir passieren die Berge und fahren durch das nächste Tal mit Wüste, Einöde. Hier ist der Hund sprichwörtlich begraben. Wer hier ohne Benzin liegen bleibt, sollte sich auf unangenehme Stunden / vielleicht sogar Tage vorbereiten. An Handyempfang oder Internet ist hier nicht zu denken. Alle paar Meilen erscheint immerhin ein Notfalltelefon.

Wir schaffen es dann gegen 16.00 Uhr bis Sedona, dem größten Ort im Nationalparksgebiet. Vom örtlichen Flughafen, der auf einem Berg gelegen ist, schauen wir uns den Sonnenuntergang an und staunen über die tatsächlich recht rötlichen, riesigen Felswände, die uns gegenüberliegen. Nach dieser langen Tour fahren wir nur noch schnell zum Bashar Supermarkt, kaufen ein paar Dinge ein und schlagen dort auf dem Parkplatz unser Nachtlager auf. Wir haben vorher am Eingang einfach gefragt, ob das Übernachten (wie beim Walmart) erlaubt ist und bekamen ein Ja ;)

Sonntags kommen wir früh um 7 Uhr aus den Federn. Wir wollen uns am Manzanita Campground einen Platz sichern. Das ist uns mit 20 Euro für Stellplatz mit Plumpsklo dann aber zu teuer. Weiter zum nächstem Zeltplatz (Cave Springs), der sieht gleich schöner aus. Wir können uns aber auch hier wegen des Preises nicht durchringen zu bleiben und starten erst mal eine Wanderung am West Fork. Über 4 Stunden geht es über Stock und Stein entlang an hohen roten Felswänden und einem Fluss durch Waldgebiet. Erinnert uns direkt ein wenig ans Sauerland - viel frische Waldluft. Und insgesamt 12 Mal müssen wir den Fluss überqueren. Gar nicht so leicht mit Turnschuhen. Wir wollen ja nicht unbedingt nass werden. ;-)

Danach geht es zurück zur Stadt, erst mal zu nem Supermarkt Wasser + Tofu kaufen für's Kochen später. Zunächst steht aber noch eine 2. Wanderung zur Devil’s Bridge an. Knapp 2 Stunden, mit teilweise sehr steilem, felsigen Anstieg. Wir genießen eine super Aussicht bei Sonnenuntergang, wagen uns auf die Teufelsbrücke und machen dort (Sprung-)Bilder. Viele andere nette Wanderer begegnen uns auf dem Weg.

Am Parkplatz zurück nutzen wir die letzten Sonnenstrahlen, um zu kochen und zu essen. Danach schlafen wir erneut am Bashar Supermarkt. Kein Zeltplatz in der Natur, dafür aber richtige Toiletten und Waschbecken im Warmen.

Unser nächstes Ziel heißt: Grand Canyon. Wir starten früh. Serpentinenstraßen machen die Fahrt sehr anstrengend, wir werden aber mit einer super Aussicht zurück ins Tal vom Red Rock State Park belohnt. In Flagstaff tanken wir noch mal komplett voll und versorgen uns mit Gaskartuschen & Essen. Gegen 13.30 Uhr erreichen wir den Mather Campground am Grand Canyon. Stellplatz mit kleinem Tisch, Feuerstelle und schön im Wald gelegen. Leider ist es hier sehr windig. Das macht sich in der Nacht später noch bemerkbar. Es wird eisig kalt (-2°C). Später laufen wir den 'South Rim' ab, es entstehen schöne Bilder am Abgrund.

2 Museen am Rim entlang berichten über die Entstehung des Canyons sowie die wirtschaftliche/touristische Bedeutung. Später fotografieren wir den Sonnenuntergang, der hier echt beindruckend ist. Danach geht es mit dem kostenlosen Schuttlebus zum Zeltplatz zurück. Von Halloween, was hier in den USA sehr groß gefeiert wird, kriegen wir im Park übrigens gar nix mit. Vielleicht auch besser so. Es soll ja teilweise sehr wild zugehen dabei. Wir kochen noch lecker Nudeln mit vielen verschiedenen Soßen und einen leckeren Salat gibt es auch dazu.

 
 
 

Comments


RECENT POSTS:
SEARCH BY TAGS:

© 2016 by Den großen Sprung wagen. Proudly created with Wix.com

bottom of page