Ninh Binh und Phong Nha
- Basti
- 26. Dez. 2016
- 4 Min. Lesezeit
Wer schon mal in Vietnam war, dem werden sicherlich Halong Bucht, Hanoi und Saigon etwas sagen. Manche verbringen ihren Strandurlaub in Mui Ne, Nha Trang oder auf Phu Quoc, der größten Insel des Landes.
Nur die wenigsten kennen hingegen die Orte Ninh Binh und Phong Nha. Aber genau dahin nehme ich euch in dem Bericht heute mit.
Von Cat Ba Town aus reisen wir mit Bus und Fähre für 180.000 (7,50€) Dong zur 4 Stunden entfernten 250.000 Einwohnerstadt Ninh Binh.
Die Fahrt dorthin ist ein Highlight. Oder Erlebnis. Aber eins, dass man sich gern erspart hätte.
Der Kleinbus mit 28 Sitzplätzen wird bis obenhin voll gepackt, es werden zusätzlich Hocker in den Gang gestellt für weitere Fahrgäste. Und ja, dann müssen auch noch "ein paar" Rucksäcke in den Innenraum, denn der Platz im Kofferraum ist nicht ausgelegt für soviel Gepäck. Also in 3 Lagen stapeln, die letzten Rucksäcke werden über die Tür des Fahrers eingeladen, denn die andere (Schiebe-)Tür ist schon zugestellt.
Zur Beinfreiheit möchte ich lieber nichts sagen. Positiv ist aber natürlich, dass man jetzt bei den vielen Schlaglöchern und riskanten Überholmanövern nicht mehr vom Sitz rutschen kann.
Nach einigen bangen Stunden voller Hoffnung und Wahnsinn auf der Strecke erreichen wir unser Ziel.
In der Stadt selbst haben wir nicht viele Orte gefunden, die uns interessiert hätten, allzu viel historisch wertvolles scheint es hier nicht zu geben.
Als wir dort durch den Chua Non Nuoc Park laufen, entdecken wir Affen, Kaninchen, Vögel und sogar ein Stacheltier eng eingesperrt in trostlosen Käfigen. Reine Tierquälerei, diese Käfige guckt sich nicht mal irgendjemand an.
Außerhalb der Stadt finden wir dann aber doch noch mit dem Roller einige schöne Ecken, weswegen sich der Besuch hier lohnt. Die schönste Attraktion ist für uns die dreistündige Floßfahrt bei Trang An. Entlang einiger Tempel und durch Höhlen hindurch, die so eng sind, dass man sich den Kopf unweigerlich stößt, duckt man sich nicht weit genug runter.
Heißer Tipp: Fahrt früh hin, denn ab mittags wird es hier so voll, dass man nur noch eins von hunderten Booten ist, die alle gleichzeitig auf dem Fluss sind. Nix mehr mit Romantik oder zumindest Ruhe. Wie gut, dass wir schon um 9.00 Uhr direkt gestartet sind, da ist es noch recht leer und wir können uns ein Boot mit nur einem weiteren, sehr angenehmen vietnamesischen Paar aus Saigon teilen. Durch die beiden kriegen wir dann auch übersetzt mit, was die Bootsfrau, die uns durch die Gewässer bringt, zu den einzelnen Höhlen oder Tempeln sagt.
Diese Tour können wir auf jeden Fall sehr empfehlen. Es gibt ein sehr ähnliches Angebot in Tam Coc, das scheint aber noch viel überlaufener zu sein und ist auch einiges teurer.
Ebenfalls im Umland von Ninh Binh liegt der Cuc Phuong Nationalpark. Für 70.000 Dong p.P. (knapp 3 €) kann man hier in den Park und sich von einem Guide durch eine Affen- und Schildkrötenauffangstation führen lassen. Die seltenen Langur-Affen und die durch hauptsächlich chinesische Essgewohnheiten bedrohten Schildkröten werden hier gepflegt, aufgezogen und dann nach und nach wieder in die Freiheit entlassen. Der Besuch lohnt sich, die Anreise auf dem Roller dorthin ist mit knapp einer Stunde pro Strecke von Nih Binh aus allerdings nicht ohne.
Im Nationalpark entdecken wir dann noch zusammen mit einem anderen Urlauber eine große Höhle. Stockfinster, mit engen Wegen und einer riesig langen Eisenleiter hinauf in eine andere Ebene. Nur mit Handylicht gewappnet ein echtes Abenteuer. Eine richtige Taschenlampe macht hier durchaus Sinn. Nächstes mal vielleicht. ;-)
Wir verlassen Ninh Binh mit dem Nachtbus und reisen weiter nach Phong Nha. Ein richtig kleiner Ort, in dem es (fast) nur eine langgezogene Hauptstraße gibt, an der sich ein Hotel neben das nächste reiht. Alle dafür errichtet, den vielen Touristen ein Bett zu bieten, bevor oder nachdem sie sich die umliegenden Höhlen anschauen.
Die berühmteste und wohl zugleich auch größte Höhle weltweit ist die Son-Doong-Höhle. Rund um den Ort gibt es Höhlen mit einer Gesamtlänge von über 65 Kilometern Länge.
Wir lassen uns mit einem Kleinboot zusammen mit 3 anderen Passagieren zur Phong Nha Cave bringen. Eine halbe Stunde Fahrt ist es bis dahin, fast eine halbe Stunde noch mal mit dem Boot durch die Höhle mit ihren vielen Stalaktiten und Stalagmiten, die von gut inszeniertem Scheinwerferlicht angestrahlt werden. Wir können sogar noch aussteigen und in der Höhle einige der Tropfsteingebilde aus nächster Nähe bestaunen und fotografieren.
Ein tolles Erlebnis, für 200.000 Dong (ca. 8,00 Euro) wenn man sich ein Boot teil auch bezahlbar.
Am zweiten Tag in Phong Nha wollen wir uns eigentlich noch die Paradise Cave anschauen, die um ein vielfaches größer ist als die erste Höhle. Hier kann man nicht mit dem Boot durch, dafür gibt es mehrere Ebenen, die man durchlaufen kann. Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es regnet ohne Unterbrechung. Da bleibt uns nichts übrig, als den Tag über noch etwas leckeres zu Essen zu suchen und dann weiter zu reisen. In Phong Nha können wir euch das Bamboo Cafe empfehlen. Nächster Halt wird Hue, die ehemalige Haupt- und Kaiserstadt des Landes. Wir hoffen auf besseres Wetter!
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